
Filme für kleine Entdecker - Gedanken zur Filmauswahl für die Jüngsten
Kinder kommen schon früh mit vielfältigen Medienangeboten in Kontakt. Oftmals beiläufig und beinahe unbemerkt, da sich unser Lebensalltag in den Familien durch die Digitalisierung immer bildbetonter und filmorientierter gestaltet. Umso wichtiger wird es für Eltern, gerade die Allerjüngsten in ihrem Filmerleben bewusst zu begleiten und ihnen altersgerechte Filme anzubieten.
Bei einer Filmauswahl für die Jüngsten geben wir Ihnen mit unseren pädagogischen Altersempfehlungen eine erste Orientierung. „Was können Kinder verstehen und wahrnehmen, woran haben sie Freude und was können sie verkraften?“, davon lassen wir uns bei der Einordnung leiten. An oberster Stelle steht dabei der Grundsatz, Kinder zwar zu fordern, aber nicht zu überfordern. Und dies gilt für Form, Inhalt und Dauer des Sehgenusses.
Einfach erzählte Geschichten, nahe an den Gefühls- und Erlebniswelten von Kindern
So sind Filme, in denen Geschichten mit einem übersichtlichen Handlungsverlauf erzählt werden, die Voraussetzung dafür, dass jüngere Kinder ihnen gut folgen können. Dreijährige beginnen in ersten Schritten, die Symbolsysteme in Filmen zu erkennen und zu entschlüsseln, nehmen Ausschnitte und Figuren wahr und setzen sie in Bezug zum eigenen Ich. Vier- bis Fünfjährige erweitern diese Fähigkeit zunehmend und erkennen, dass sie als Zuschauer einen Wissensvorsprung gegenüber der Person in der Filmhandlung haben. Wichtig für alle Altersgruppen ist dabei, dass die Inhalte und Themen einen engen Bezug zur eigenen Lebenswelt – etwa Familie, Kindergarten, Tiere und Freundschaften haben. Thematisch behandeln sie Aspekte wie größer werden, stark und mutig sein, Angst überwinden, traurig und fröhlich sein.
Kurze Episoden, wie sie in Fernsehserien üblich sind, kommen hier den Sehgewohnheiten der jungen Zuschauer*innen entgegen. Eingestimmt durch einen einleitenden Erkennungssong bei dem die Hauptfiguren einer Geschichtenreihe bildlich in Erinnerung gerufen werden, stellt sich die Vorfreude auf ein Wiedersehen mit vertrauten Charakteren ein. Speziell für Dreijährige ist es wichtig, dass die Bildabfolge langsam ist und zum genauen Hinschauen einlädt. Hilfreich sind klar strukturierte, übersichtliche Bilder, die in der Kombination mit Musik, Geräuschen und Tönen eine stimmige Atmosphäre ausstrahlen.
Für die Vier- bis Fünfjährigen dürfen Bildaufbau und Figurenensemble dann durchaus schon komplexer oder detailreicher werden und auch die Handlung kann in Tempo und Spannung anziehen - sofern anschließend entspannende Szenen folgen. Zeitlich orientieren können Eltern sich für die Filmlängen folgendermaßen: bis 10 Min. für Dreijährige, bis 20 Min. für Kinder ab 4 Jahren und max. bis 30 Min. für die Fünfjährigen.
„Noch einmal, bitte!“ - Wiederholungen erwünscht
Wenn junge Filmfans „Noch einmal!“ wünschen, dann klingt das aus tiefstem Herzen. Denn das „Zusammensein“ mit den Filmfiguren macht nicht nur Spaß, sondern schafft auch emotionale Nähe, die Kinder gerne auskosten und genießen wollen – fern vom Alltag. Wiederholungen von gleichen Filmen helfen ihnen, Inhalte und Abläufe zu verstehen und zu festigen. Zudem verlassen sich junge Filmzuschauer*innen auf Vertrautes und Gewohntes, das sie kennen und das ihnen die Sicherheit gibt, vor unguten Überraschungen geschützt zu sein. Insbesondere gilt das für ein positives Ende der Filmgeschichte, das Kinder zu Recht erwarten: sie muss gut ausgehen und die Held*innen sollten ihre Herausforderungen gemeistert haben und in Sicherheit sein.
Hier geht es zu unseren Filmtipps für die Jüngsten