• Szenenbild aus dem Film „Bruno bei den Wölfen“

Bruno bei den Wölfen

„Wenn du keine Lust hast, machst du mit uns eben keine Ferien“ sagt der Vater und wirft Bruno in einer Kurzschlussreaktion aus dem Auto. Da Bruno sich sofort versteckt, können die Eltern ihn nicht finden, als sie zurückkehren. Das ist der Beginn einer abenteuerlichen Expedition, die Bruno sich in seinen kühnsten Träumen nicht hätte ausdenken können.

Mit seiner Faszination für die virtuelle Welt geht Bruno seinen Eltern und der kleinen Schwester gehörig auf die Nerven. Ständig sitzt er am Computer und spielt Action-Spiele. Da sollte der Urlaub eine digitale Auszeit garantieren. Die Fahrt im Auto von Holland nach Schweden treibt den Konflikt mit Bruno so sehr auf die Spitze, dass es zu dem Rausschmiss aus dem Wagen kommt. Also irrt der Junge tagelang ohne Handyempfang durch den Wald und wird bald von einem Wolf begleitet, der schließlich zu seinem Freund wird. Die Familie versucht währenddessen mit Helfern Bruno zu finden. Der treibt mittlerweile mit einem Boot einen reißenden Fluss entlang, bevor er sich schließlich retten kann.

Die Geschichte zeigt zu einem großen Teil auch die Verzweiflung der Eltern und ihre Streitigkeiten darüber, wer denn nun Schuld an der verfahrenen Situation ist. Das lenkt dann sehr von dem großen Abenteuer ab, das Bruno ganz allein im Wald erlebt und wie er versucht, mit Hilfe des Wolfes zu überleben. Der stiehlt für ihn zum Beispiel ein Huhn, aber da Bruno zunächst nicht weiß, wie er Feuer machen kann, verspeist er es roh und das sieht ziemlich eklig aus.

Es ist nie so ganz klar, ob Bruno freiwillig da draußen bleibt und sich nicht finden lassen will. Jedenfalls ist das hier für ihn ein richtiges Abenteuer! Und damit man den Gegensatz zu seiner Computersucht versteht, wird unvermittelt sein Lieblingsspiel in die Geschichte montiert, sozusagen als Erinnerung an die triste Gamerwelt. Das ist ziemlich platt gemacht. Wir verstehen auch ohne den Hinweis, dass der Film eine klare Botschaft verfolgt, nämlich dass es spannender ist, in der realen Welt schwierige Aufgaben heldenhaft zu lösen, als am Computer in der virtuellen Welt zu kämpfen.