• Video zum Film „Die Perlmutterfarbe“
  • Szenenbild aus dem Film „Die Perlmutterfarbe“
  • Szenenbild aus dem Film „Die Perlmutterfarbe“
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Die Perlmutterfarbe

Eigentlich trifft Alexander ja gar keine Schuld: Die Perlmutterfarbe ist einfach in seinen Ranzen gerollt. Aber als sein Freund die Farbe sucht, schweigt Alexander aus Eifersucht und plötzlich wird ein anderer Junge des Diebstahls beschuldigt. Eingefädelt hat es Reinhold, der Neue in der Klasse, älter als alle Anderen und ihnen nicht ganz geheuer.

Die Perlmutterfarbe

Zufällig weiß Reinhold, dass Alexander die Farbe hat und benutzt sein Wissen jetzt dazu, zwischen ihrer Klasse und der Parallelklasse einen Kleinkrieg anzuzetteln - mit ihm als Anführer natürlich. Alexander steht seinen Freunden plötzlich als Feind gegenüber und weiß nicht, wie er da wieder rauskommen soll.

Die dunklen Streicher und der näselnde Klang der Oboe kündigen schon zu Beginn das Unheil an; ein Xylophon erinnert an die Geräusche eines Uhrwerks, beinah als könnten wir hören, wie die Lügenfalle zuschnappt, ihre Schlinge immer enger um Alexander zieht, dimdam, dimdam.

Der Film verwebt zwei wichtige Aussagen miteinander: Dass man sich leicht in den eigenen Lügen verstricken und dass aus einer spielerischen Konkurrenz schnell eine erbitterte Feindschaft werden kann. Bloß geht das im Film bei genauer Betrachtung gar nicht so schnell und leicht, sondern es braucht eine ganze Menge Zufälle. So viele, dass es ziemlich konstruiert wirkt, mit anderen Worten: unglaubwürdig. Dabei hätte man auch einen Film darüber machen können, wie der harmlose Wunsch, zu einer Gruppe zu gehören, plötzlich in was ganz Gefährliches umschlägt, ganz ohne Lügen und gemeinen Anführer. Trotz dieser Schwäche kann die Geschichte aber zum Nachdenken anregen, auch wenn man wahrscheinlich einige Erklärungen braucht, um die Bedeutung ganz zu verstehen. Die Perlmutterfarbe

Ganz ohne Erklärung kann man sich aber sehr gut in die Zeit des Films versetzen, der um 1930 spielt. Dazu tragen nicht nur der gut ausgesuchte Drehort und die wunderbare Ausstattung bei, sondern vor allem die jungen Schauspieler. Ihr bayerischer Dialekt lässt sie noch überzeugender wirken - da macht es auch gar nichts, wenn man nicht jedes Wort versteht.