• Video zum Film „Ein Brief an Momo“
  • Szenenbild aus dem Film „Ein Brief an Momo“
  • Szenenbild aus dem Film „Ein Brief an Momo“
  • Szenenbild aus dem Film „Ein Brief an Momo“
  • Szenenbild aus dem Film „Ein Brief an Momo“

Ein Brief an Momo

„Liebe Momo: Mit diesen Worten beginnt der Brief, den Momos Vater seiner Tochter schreiben wollte. Der Rest der Seite jedoch ist leer. Und diese zwei Worte sind alles, was dem elfjährigen Mädchen nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters geblieben ist. Momo leidet sehr unter dem Verlust und fühlt sich oft allein.

Denn seit diesem tragischen Ereignis konzentriert ihre Mutter sich nur noch auf die Arbeit, besucht zahlreiche Lehrgänge und lässt sie allein. Außerdem musste Momo mit ihr umziehen – zu ihren Großeltern, die in einer Kleinstadt auf einer Insel leben. Als Momo auf dem Dachboden von deren Haus jedoch einen alten Gespenster-Manga entdeckt, geschieht etwas Seltsames. Wenig später scheinen drei jener Geister zum Leben erwacht zu sein! Auf Schritt und Tritt folgen ein dicker gefräßiger, ein großer schlacksiger und ein kleiner Geist Momo von nun an und stellen allerhand an. Damit treiben sie Momo fast zur Verzweiflung, denn schließlich kann nur sie die Geister sehen und muss deshalb für deren Handlungen geradestehen. Je mehr Zeit Momo aber mit den liebenswert-schaurigen Wesen verbringt, desto mehr erfährt sie über deren Mission. Anscheinend besteht eine Verbindung zwischen ihnen und Momos Vater.

Die Stimmung eines heißen Sommers prägt diesen langsam erzählten, handgezeichneten Anime, in dem Momo allmählich immer selbstbewusster wird und lernt, mit ihrer Trauer umzugehen. Wie schade, dass ausgerechnet die Geister, die mit ihren überzogenen Grimassen und Bewegungen an einen Slapstickfilm erinnern, die Atmosphäre oft zunichte machen und dass auch die Handlung über weite Strecken ein wenig dahinplätschert und nicht so richtig in Fahrt kommt. So überbordend fantasievoll wie etwa „Chihiros Reise ins Zauberland“ wird „Ein Brief an Momo“ nicht. Am besten ist der Film daher, wenn er die Geistergeschichte aus den Augen verliert und sich stattdessen ganz auf Momo und ihre Ängste und Sorgen einlässt. Wenn Momo sich mit ihrer Mutter streitet oder an ihrem neuen Wohnort ein paar andere Jugendliche kennenlernt und sich nicht traut, gemeinsam mit diesen von einer hohen Brücke ins Meer zu springen, dann kann man wirklich gut verstehen, wie dieses Mädchen sich fühlt.