• Szenenbild aus dem Film „Misa mi - Freundin der Wölfe“
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Misa mi - Freundin der Wölfe

Wie kann es bloß sein, dass Misas Vater eine neue Freundin hat? Es ist doch noch nicht lange her, dass ihre Mama gestorben ist! Die Zehnjährige ist wütend und traurig und will auf keinen Fall mit ihrem Papa und seiner Freundin Urlaub machen. Lieber fährt sie allein zur Oma nach Nordschweden, auch wenn es dort außer Natur nicht viel gibt.

Nicht mal einen Fernseher hat ihre Oma! Nachts spielt Misa mit ihrem Handy, denn sie kann nicht schlafen. Sie vermisst ihre Mutter und fragt sich, wo sie jetzt wohl ist. Eines Tages reißt eine unerwartete Begegnung Misa aus ihrer Traurigkeit und der Langeweile raus: Misa verirrt sich im Wald und trifft dort auf eine Wölfin, die sie zum Haus ihrer Großmutter zurückführt. Bei einer späteren Begegnung trifft Misa auch ihren Nachwuchs, zwei niedliche Wolfsjungen.

Doch die Menschen in der Gegend haben Angst davor, dass der Wolf ihre Rentiere jagt. Obwohl es verboten ist, erschießen Wilderer die Wolfsmutter. Misa erinnert sich an etwas, das eine alte Frau aus dem Volk der Samen ihr gesagt hat: Angeblich sieht sie verstorbene Tiere in der Spiegelung eines Bergsees. Vielleicht kann Misa die Wolfsjungen ja retten, wenn sie diese zum See bringt! Zu Fuß macht sie sich auf den Weg durch die Weite Lapplands.

Die langen, ruhigen Kameraeinstellungen passen zu Misas trauriger Stimmung zu Beginn des Films - und sie lassen genügend Zeit dafür, den Blick über die Landschaft Lapplands schweifen zu lassen, über Berge und Seen, weite Graslandschaften und dichte Wälder. Hier ist das Volk der Samen zuhause; bei Misas Ausflug zu einer Rentierfarm sieht man ein Beispiel für die traditionelle Kleidung und die Zelte der Samen.

So wie die Erzählung vom Bergsee hat auch Misas Begegnung mit den Wölfen märchenhafte Züge. Dazu passt, dass hier die Rotkäppchen-Geschichte auf den Kopf gestellt wird! Erst führt die Wölfin Misa zurück auf den rechten Weg, dann ist es das Mädchen, dass die Tiere vor den Jägern beschützt. Dass die Menschen für den Wolf gefährlicher sind als umgekehrt, ist tatsächlich kein Märchen. Wirklichkeitsnah ist außerdem, wie Misas Gefühle dargestellt werden. Wer sich gut auf das langsame Tempo des Films einlassen kann, erlebt also eine berührende Geschichte, die einerseits dicht am wahren Leben erzählt wird und andererseits rätselhaft ist und dabei mit tollen Tier- und Naturaufnahmen begeistert.