Filmlexikon
Geräuschemacher I Foley Artist
Ein Geräuschemacher stellt in
erster Linie solche Geräusche her, die Figuren
machen, wenn sie sich bewegen oder etwas tun – sogenannte „Bewegungs-„ und „Handlungsgeräusche“. All
diese Geräusche werden aufgenommen und dem Film erst dann hinzugefügt, wenn er
schon fast fertig ist. Bei Animationsfilmen
wird sogar nicht nur jedes Geräusch, sondern alles Hörbare erst im Nachhinein hergestellt
(z.B. die Stimmen).
Die Profis nennen Geräuschemacher
übrigens auch „foley artists“. Diese Bezeichnung geht auf einen der ersten
Geräuschemacher im Tonfilm zurück: Jack Foley. Das Wort „Artist“
ist Englisch und bedeutet „Künstler“. „Foley artist“ bezeichnet
also wortwörtlich jemanden, der die Kunst des Geräuschemachens so wie Jack
Foley beherrscht.
In einem Film kannst du ganz unterschiedliche Geräusche
hören. Manche werden bei den Dreharbeiten
vor Ort aufgenommen, andere hingegen erst im Nachhinein hergestellt —und genau
hier kommt der Geräuschemacher ins Spiel. Wenn dieser bei der Arbeit ist, zeigt
er vollen Körpereinsatz! In seinem Aufnahmestudio versucht er nämlich mit Hilfe
von ganz unterschiedlichen Gegenständen, zu den Filmszenen passende Geräusche zu
erzeugen. Um all das zu vertonen, hat er nicht nur jede Menge Musikinstrumente
griffbereit, sondern auch all die Dinge, die dir jeden Tag begegnen, wie zum
Beispiel eine Zahnbürste oder ein Löffel.
Eine der Hauptaufgaben des
Geräuschemachers ist es zum Beispiel Schritte zu erzeugen. Und das hört sich
einfacher an, als es ist! Für alle Arten von Tönen gilt nämlich: Ton und Bild müssen immer optimal
zusammenpassen. Die Schritte einer Figur müssen also nicht nur zu ihrem
Gang passen, sondern auch zum Boden und natürlich auch zum Schuh. Hat eine Figur ihre
Lieblingspantoffeln an, hört sich das schließlich ganz anders an, als wenn sie
in Stöckelschuhen herumläuft. Und auch Stöckelschuhe hören sich auf einem
Teppich ganz anders an, als auf den Fliesen im Badezimmer!
Oft sind Geräuschemacher auch so erfinderisch,
dass sie Dinge benutzen, mit denen du absolut nicht rechnest! Wusstest du zum
Beispiel, dass sich das Rummatschen in Spaghetti ganz genau so anhört, als ob du
gerade den letzten Rest aus einer Shampooflasche quetschst? Eines ist sicher: Mit
Geräuschen kann man uns ganz schön an der Nase herumführen!
Übrigens, der Geräuschemacher ist nicht der Einzige,
der das Geräuschemachen zum Beruf gemacht hat – neben ihm gibt es auch noch den Sounddesigner.