Das fliegende Klassenzimmer (2002)
Kennst du Erich Kästners „Das fliegende Klassenzimmer“? Der Erfolgsroman wurde bereits vier Mal verfilmt und erzählt jeweils eine etwas veränderte Geschichte um einen besonderen Schuldirektor. Dieser erinnert sich daran, wie es war, als er selbst im Internat war, und hält Freundschaft und Zusammenhalt wichtiger als die Regeln der Schule.

Jonathan hat kein leichtes Schulleben hinter sich: Er ist schon acht Mal vom Internat geflogen, jetzt landet er mit dem Flugzeug in Leipzig und erhält eine weitere Chance im Internat des Thomaner-Chors, die er nicht vermasseln darf. Die Jungs im Schlafsaal werden schnell seine Freunde, aber bringen einander auch in einige schwierige Situationen, so dass nicht nur Jonathan erneut eine Verwarnung erhält. Gut, dass Kantor Johann Bökh, den alle nur „Justus“ nennen, selbst eine Jugend im Internat hinter sich hat, die Schwierigkeiten des Heranwachsens kennt und weiß, wie wichtig Freundschaft und der Zusammenhalt unter Jungs ist.
Die Besonderheit dieser Verfilmung liegt zum einen daran, dass es sich bei der Thomaner-Schule um ein altehrwürdiges Internat mit einem berühmten Knabenchor handelt. Dadurch erhältst du im Film auch Einblicke in das Leben eines Chor-Internats, in dem Musik eine große Rolle spielt und das Zusammenwirken der Schüler beim Musizieren noch wichtiger ist als eine gewöhnliche Klassengemeinschaft.
Zum anderen spielt der Film nach der deutschen Wiedervereinigung, als die Bundesrepublik Deutschland und die DDR wieder zu einem Staat zusammengebracht wurden, und spricht die lange deutsch-deutsche Teilung an. Sie war der Grund, weshalb Justus von seinem damaligen besten Freund, dem „Nichtraucher“, getrennt wurde. Das machen die beiden Schauspieler auf überzeugende und angenehm zurückgenommene Weise, während auch Slapstick-Figuren auftauchen, die sich manchmal etwas zu albern geben. Die beiden dürfen sich nun nach vielen Jahren wieder begegnen und den Kindern zeigen, dass man nach einem großen Streit wieder neu anfangen kann. Besonders diese Momente zählen zu den schönen im Film, weil sie sowohl das Kinder- wie das Erwachsenenpublikum zum Nachdenken anregen.