Das Geheimnis der Perlimps
Neu im Kino
Die Riesen sind schuld. Sie haben Zerstörung über die Welt gebracht und die Perlimps vertrieben, jene magischen Wesen, die für Freude und Neugier standen. Nun treffen sich zwei junge Geheimagenten in einem Wald. Der Wolf Claé und die Bärin Bruo kommen zwar aus unterschiedlichen Reichen, aber sie verbindet dieselbe Mission. Beide sollen die Perlimps wiederfinden.
Zuerst sind Claé und Bruo sich spinnefeind. Schließlich kommt Claé aus dem Königreich der Sonne und Bruo aus dem Königreich des Mondes. Als Claé jedoch eine Art Radio findet, aus dem eine musikalische Botschaft der Perlimps zu hören ist, kann Bruo diese durch seine Gedankenkraft entschlüsseln – und beide merken, dass sie von nun an zusammenarbeiten müssen. Eine abenteuerliche Reise beginnt, vorbei an alten Ruinen und sogar über Wolken, immer auf der Flucht vor den Fahrzeugen der Riesen, die mit ihren Scheinwerfern den Wald durchsuchen.
Oh, wie wunderschön sind diese Bilder! In deutschen Märchen ist der Wald ja immer dunkel und unheimlich. Aber in diesem Animationsfilm aus Brasilien ist er ein Meer aus leuchtenden Farben. „Das Geheimnis der Perlimps“ ist ein Film für Auge und Ohr. Hier gibt es viel zu beobachten. Etwa, dass die Formen nicht so starr sind. Vieles sieht hingekleckst aus, bisweilen sind sogar noch Pinselstriche zu erkennen. Und für die Formen, die sich manchmal wie Scherenschnitte in die Bilder mogeln, hat der Regisseur Alê Abreu sich von Bildern des Malers Henri Matisse inspirieren lassen. Oder spitze mal die Ohren: Der Klang dieses Films hat seine ganz eigene Magie. (Damit ähnelt „Das Geheimnis der Perlimps“ übrigens sehr dem letzten Film, den der Regisseur gedreht hat: Der Junge und die Welt.)
Ganz nebenbei streift die Geschichte einige wichtige aktuelle Themen. Da geht es etwa um den Bau eines Staudamms, um damit Energie für einen Krieg zu gewinnen, da geht es um die Zerstörung der Umwelt, später auch um Flucht und Vertreibung. Und beide Tierkinder haben damit viel mehr zu tun, als man vermuten möchte.
Was „Das Geheimnis der Perlimps“ allerdings ein wenig ungewöhnlicher und vielleicht auch schwieriger macht ist, dass er manchmal nicht alles erzählt. Auf viele Fragen musst du deine eigenen Antworten finden. Das Geheimnis löst am Ende weniger der Film als du selbst.