Das Geheimnis von Kells
Immer höher soll die Mauer werden, mit der Abt Cellach sein Kloster vor den angreifenden Wikingern schützen will. Doch ausgerechnet auf seinen Neffen Brendan, der später einmal sein Nachfolger werden soll, kann er sich nicht verlassen. Denn Brendan interessiert sich viel mehr für die Buchmalerei.
Seit Bruder Aidan in das irische Kloster gekommen ist, hat Brendan nur noch das geheimnisvolle Buch mit dem goldenen Einband und den wundervollen Zeichnungen im Kopf, an dem Aidan gerade arbeitet. Um nach Beeren zu suchen, aus denen leuchtende Farben hergestellt werden, schleicht er sich sogar heimlich aus dem Kloster in den dunklen Wald. Während er sich dort mit der Waldfee Aisling anfreundet, lehrt ihm Aidan, wie man zeichnet. Doch als Cellach von Brendans Ausflügen erfährt, ist er außer sich und lässt ihn einsperren. Dabei wird Brendans Hilfe gerade jetzt umso mehr benötigt. Denn wegen seiner schwachen Augen wird Aidan das wertvolle Buch alleine nicht mehr fertigstellen können.
Mitten hinein in das 9. Jahrhundert und in die irische Geschichte führt dich dieser wunderschöne Animationsfilm, der bereits auf mehreren Kinderfilmfestivals gezeigt wurde. Denn das geheimnisvolle Buch von Kells gibt es wirklich und es ist berühmt für seine detailreichen kunstvollen Zeichnungen. Der Film vermischt nun wahre Geschichte und Erfindung und macht daraus eine faszinierende Bilderwelt. So wie die Zeichnungen des Buchs nämlich wurden auch die Bilder gestaltet. Wenn du genau hinsiehst, erkennst du überall feine Muster: Menschen bilden einen Kreis, aus Baumstämmen wird ein Stern, aus Blättern eine Spirale. So wird der Film selbst zu einem kleinen Kunstwerk und je öfter du ihn siehst, desto mehr wirst du darin entdecken. Doch zugleich erzählt er eine ebenso schöne wie spannende Geschichte über einen Jungen, der sich darüber klar wird, was er werden will, der sich seinen Ängsten stellt und der weiß, dass Fantasie wichtiger ist als eine Mauer.