Der kleine Nick erzählt vom Glück
Wer kennt ihn nicht, den „kleinen Nick“? Der Junge aus Frankreich wurde vor fast 70 Jahren für eine heute noch beliebte Buchreihe erfunden, und zwar von dem berühmten Zeichner Sempé und dem Comicautor René Goscinny, von dem du vielleicht auch Lucky Luke, Isnogud und Asterix kennst. Im Vergleich dazu ist Nick ein ganz normaler Junge. Na ja, fast.
Auch der kleine Nick erlebt im Alltag viele Abenteuer, mit seinen Eltern oder Freunden, in der Schule oder in den Ferien, was meistens sehr komisch ist. Einfallsreich, hellwach und neugierig blickt der Junge auf die Welt der Erwachsenen und zieht aus dem, was sie tun oder sagen, seine ganz eigenen Schlüsse. Das sorgt oft für Tumult und sogar für Chaos, ist aber nicht wirklich Nicks Schuld: Er versteht die Welt der „komplizierten“ Erwachsenen nun mal ganz anders!
Falls Du die Bücher vom „kleinen Nick“ nicht kennst, wirst du Dich vielleicht etwas schwertun, alles in diesem Film sofort zu verstehen. Denn der bunt und lebendig gestaltete Film erzählt nicht nur vom kleinen Nick, sondern auch von beiden Männern, die ihn erfunden haben. Elegant und kunstvoll wirbelt er durch Raum und Zeit, löst die gezeichneten Bilder oft in Formen, Farben, Klängen und Stimmungen auf. So erlebst du traumhaft schöne Bilder wie aus einer Wunderkammer, aber es ist auch nicht so ganz leicht: Du erlebst, wie begeistert Sempé und Goscinny den kleinen Nick erfinden und siehst seine Geschichten gezeichnet vor dir. Doch Nick tut noch mehr: Er klettert aus seinen Geschichten heraus, setzt sich zu seinen „Vätern“ Sempé und Goscinny ins Büro oder auf die Schreibmaschine und unterhält sich mit ihnen. Er hört zu, wenn sie aus ihrem Leben erzählen, auch von traurigen Momenten. Und auch das erscheint dann in gezeichneten Geschichten, sodass sich alles miteinander verbindet.
So sind die erlebten Geschichten der beiden Männer genauso wahr wie die erfundenen vom kleinen Nick - und das Erdachte ist genauso wichtig wie das wirklich Erlebte. Das klingt kompliziert, ist es aber nicht, wenn du den Film und seine Poesie ein wenig zu „lesen“ versuchst. Es macht sogar Spaß, und die Lust auf die Bücher vom kleinen Nick gibt es gleich noch dazu.