• Video zum Film „Erdmännchen und Mondrakete“
  • Szenenbild aus dem Film „Erdmännchen und Mondrakete“
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Erdmännchen und Mondrakete

Ganz schön gruselig ist das Schultheaterstück, in dem zottelige Untiere über Menschen herfallen. Die 13-jährige Gideonette hat danach schlimme Albträume. Denn sie glaubt fest daran, dass ihre Familie verflucht ist. Als ihr geliebter Vater plötzlich stirbt, ist das der Beweis für sie, dass die Untiere bald auch sie finden und fressen werden.

Da es der Mutter selbst nicht gut geht, wird Gideonette vorübergehend zu ihren Großeltern aufs Land geschickt. Dort traut sich das verängstigte Mädchen nicht aus dem Haus, denn überall lauern Gefahren, denen es aus dem Weg gehen möchte. Verwundert beobachtet sie aus dem Fenster Bhubesi, den jüngeren Sohn der Haushälterin, der zwar nicht sprechen kann, aber stets gutgelaunt und voller Tatendrang ist. Zusammen mit Gideonettes Großvater baut Bhubesi eine riesige Mondrakete, mit der er bald ins All fliegen möchte. Es gelingt dem Jungen, Gideonette aus dem Haus zu locken und in gemeinsamen Spielen die Natur zu erkunden. Bis eines Tages ein Krankenwagen vor der Tür steht und Gideonette hinter ein Geheimnis kommt. Es wird sie und Bhubesi noch auf besondere Weise verbinden.

In ihrem zweiten Spielfilm verbindet die südafrikanische Filmemacherin Hanneke Schutte geschickt eine leicht gruselige Fantasy-Geschichte über märchenhafte zottelige Untiere mit einer einfühlsam erzählten Geschichte über den Umgang mit Tod und Trauer sowie den Mut, den eigenen Weg im Leben zu finden. Selbst wenn das Geheimnis um den Familienfluch an einigen Stellen nicht ganz nachvollziehbar ist, sind die beiden jungen Hauptdarsteller umwerfend gut. Bhubesi sprüht nur so von Lebensfreude und da er nicht reden kann, muss er alles mit seiner Körpersprache ausdrücken. Glaubhaft ist auch Gideonettes langsame Entwicklung von einem ängstlichen zu einem selbstbewussten Mädchen. Zugleich besticht der Film durch seine hervorragende Kameraarbeit, die Licht und Schatten inmitten einer abgeschiedenen Natur gekonnt zu nutzen weiß. So entstehen vielfältige Stimmungen, beklemmende, warmherzige und ergreifende gleichermaßen.