• Szenenbild aus dem Film „Flunkerfisch“
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Flunkerfisch

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Ganz schön spannend, dieses Unterwasserleben! Manchmal fällt eine Uhr von einem Taucher ins Wasser, manchmal sind da Schnecken mit ganz wunderbaren Häusern auf dem Rücken, manchmal Fische, die in allen Farben leuchten. Der kleine graue und schuppige Fisch Flori kann gar nicht mehr aufhören zu staunen. Dumm nur, dass er deshalb regelmäßig zu spät zur Schule kommt. Um eine Ausrede allerdings ist er nie verlegen. Denn schließlich heißt er Flori Flunkerfisch – und hat eine große Fantasie.

Er sei auf einem Seepferdchen geritten, behauptet er dann. Oder auf einem Stachelrochen durchs Riff gezischt. Oder von einer Nixe nach einem Haiangriff gerettet worden. Manche anderen Fische mögen seine Geschichten. Aber viele sind davon doch eher genervt. Er lügt doch eh! Alles nur erfunden! Flori ist gekränkt. Eines Tages gerät er dann tatsächlich in Gefahr, weil er verträumt zu nah an ein Fischerboot herankommt. Wie wird er da wieder herauskommen? Und wird man ihm glauben?

Ums Geschichtenerzählen geht es in diesem Kurzfilm. Um Lüge und Wahrheit. Und um die Frage, ob eine tolle Geschichte schlecht wird, nur weil sie erfunden ist. Flori jedenfalls liebt seine Geschichten. Und wenn er lügt, dann meint er das gar nicht böse. Seine Fantasie geht eben nur manchmal mit ihm durch – und dann versinkt er in seinen Geschichten. Deshalb macht es auch Spaß, gemeinsam mit Flori immer wieder kurz in diese Abenteuer einzutauchen und zu hören und zu sehen, was er sich nun wieder ausgedacht hat.

Allerdings hat die Sache auch einen Haken. Die Geschichten von Flori sind meistens nur sehr kurz. Und so recht Spannung will da nicht aufkommen. „Erzähl uns mehr!“, möchte man ihm manchmal zurufen. Doch da kommt nichts mehr. Dadurch wird dieser Kurzfilm leider auch ein bisschen langweiliger als andere Verfilmungen von Bilderbüchern von Julia Donaldson und Axel Scheffler wie etwa Der Grüffelo oder Für Hund und Katz ist auch noch Platz. So bleiben eine im Grunde schön langsam erzählte Geschichte, stimmungsvolle Musik und schöne Animationen. Wobei allerdings auch die Bilder an der Wasseroberfläche besser aussehen als jene im Meer. So ist der „Flunkerfisch“ nur nett geworden, aber nicht so fantasievoll, wie er es gerne wäre.