Goldenes Königreich
Vier junge Klosterschüler leben in einem abgelegenen, buddhistischen Kloster in Myanmar, einem Land im fernen Südostasien. Dort folgen sie festen Regeln; ihr Alltag wird beherrscht durch die immer gleiche Abfolge von Beten, Unterricht und Meditieren. Doch plötzlich erschüttern Ereignisse außerhalb des Klosters ihre streng geordnete Welt.
Alles beginnt damit, dass der Klostervorsteher, der einzige Erwachsene, sich auf eine Reise begeben muss – ohne zu wissen, wann er zurück kommt. Die vier Klosterschüler sind plötzlich auf sich alleine gestellt und gezwungen, sich mit dem Leben außerhalb der Klostermauern auseinanderzusetzen – und mit den großen, dramatischen Veränderungen dort...
Dieser Film entführt – sehr ruhig und mit großartigen Bildern – in eine fremde Welt, die faszinierend, aber auch rätselhaft und geheimnisvoll zugleich ist. Viele der Rituale in dem buddhistischen Kloster erscheinen uns rätselhaft, weil wir diese Kultur nicht gut kennen. Andere Dinge erscheinen wiederum rätselhaft, weil der Film die Welt aus dem Blickwinkel der Klosterschüler betrachtet und uns Zuschauern nicht mehr Informationen gibt als die Klosterschüler selbst besitzen: Wir wundern uns mit ihnen zusammen über die Vorgänge außerhalb des Klosters.
Der Film passt aber nicht nur seinen Blickwinkel dem seiner Hauptfiguren an, sondern er passt sich auch von der Stimmung und dem langsamen Erzähltempo her seinem Thema an: dem Leben in dem buddhistischen Kloster.
Dabei wechseln die Bilder immer wieder zwischen Großaufnahmen von Gesichtern, Händen, Kerzen usw. und fantastischen Landschaftsaufnahmen. Der Film wirkt wie ein ruhig dahinfließender Traum, und oft verwischt die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit auch innerhalb des Films. Verstärkt wird diese Stimmung und die traumartige Wirkung noch durch die meditative Musik. Ein außergewöhnliches Filmerlebnis, auf das man sich allerdings auch einlassen muss – und das nicht alle Antworten selbst gibt, sondern zum Mitdenken anregt.