Robot Dreams
Hund Dog ist einsam. Allein sitzt er in seinem Apartment in New York und sehnt sich nach einem Freund. Dann sieht er im Fernsehen die Werbung für einen Roboterfreund zum Selbstbasteln. Wie großartig! Dog bestellt sich die Bauteile, die schon kurze Zeit später geliefert werden, baut den Roboter zusammen – und hat mit diesem den besten Freund, den er sich vorstellen könnte.
Gemeinsam gehen sie Hot Dogs essen, machen lustige Fotos in Automaten oder tanzen im Central Park auf Rollschuhen. Es könnte nicht besser sein, bis Roboter sich nach einem Tag am Strand plötzlich nicht mehr bewegen kann. Dog kann ihn nicht nach Hause tragen, weil er zu schwer ist. So muss er ihn zurücklassen – bis zum Mai des kommenden Jahres, wenn der Strand nach der Winterpause wieder öffnet. Jetzt ist Dog wieder alleine. Und Robot kann nur abwarten und träumen.
Klingt schlimm, oder? Und irgendwie ist es das auch. In den ersten Szenen dieses wunderbaren Animationsfilms, der mit seinen flächigen Zeichnungen ganz anders aussieht als die meisten aktuellen Trickfilme, kannst du miterleben, wie eine Freundschaft entsteht; dann wird sie plötzlich auf eine schwere Probe gestellt. Während der Roboter bewegungslos am Strand liegt, manchen Besuchern hilflos ausgeliefert ist und sich zu Dog träumt, schließt Dog neue Bekanntschaften. So vergeht die Zeit und die Figuren verändern sich.
„Robot Dreams“ erzählt auf eine überraschende, aber auch sehr ehrliche Art über Freundschaften. Hier geht es nicht nur darum, dass Freunde getrennt werden und sich dann irgendwann wiedersehen. Sie sehnen sich nacheinander, sind eifersüchtig, erinnern sich an die schöne gemeinsame Zeit, finden aber auch ein neues eigenes Leben ohne den einstigen Freund. Nicht alles, was in diesem Film passiert, hat ein glückliches Ende, so wie du es aus anderen Geschichten vielleicht kennst. Aber der Film erzählt auch darüber, dass dir niemand die Erinnerung an eine schöne Zeit nehmen kann.
Und noch gar nicht haben wir darüber gesprochen, in was für eine wunderbare Welt dich dieser Film entführt. Die Großstadt New York wird hier ausschließlich von Tieren bewohnt, die sich wie Menschen verhalten. Entdeckst du das Stinktier, das nach einem neuen Mitbewohner sucht? (Viel Erfolg dabei!) Oder die Wohngemeinschaft aus Huhn und Katze? Den Hyänen-Punk? Geredet wird in diesem Film übrigens kein Wort. Alles wird – wie bei „Shaun das Schaf“ – über Blicke, Gesten und Bewegungen gezeigt. Dafür gibt es zwei Lieder, die die Freundschaft von Dog und Roboter begleiten. Eins davon erzählt auch über eine Freundschaft, die ein Jahr lang dauert. Und das andere über Glück.