Sommer mit Kehilan
Die 15-jährige Ida ist schon mitten in der Pubertät. Schminke und tolles Aussehen sind ihr besonders wichtig. Entsprechend genervt ist sie von ihrem neuen Zuhause auf dem Land - wie auch von den Pferdehof-Mädchen. Von deren dreckigen Fingernägeln wird Ida richtig schlecht. Gut, dass sie als Stadtgöre mit Pferden sowieso nichts am Hut hat.
Zumindest glaubt Ida das so lange, bis sie den einsamen Kehilan kennen lernt - und von Anfang an fasziniert ist. Seit dem Tod seiner Vorbesitzerin lässt das schwarze Pferd kaum jemanden an sich heran, nur bei Ida macht der Rappe eine Ausnahme. Deren Mutter findet das gar nicht toll, schließlich sind Pferde wilde Tiere! Und dieser Kehilan ganz besonders. Aus diesem Grund soll er auch bald geschlachtet werden. Klar, dass Ida das unbedingt verhindern muss - auch gegen den Willen ihrer Mutter! Unerwartete Unterstützung findet sie bei den Pferdemädchen Molly, Beate und Hanna.
Ein Pferd, das vor dem Schlachter gerettet wird - nicht unbedingt eine originelle Geschichte. Bei Pferdefilmen ist sie meistens die Regel und dadurch auch ziemlich vorhersehbar, wodurch dem Film manchmal die Spannung fehlt. Außerdem ist das Pferd Kehilan nicht sehr gefährlich dargestellt. Sein drohender Schlachttod wirkt deshalb genauso unglaubwürdig wie Idas Wandlung zum „Supertalent“. Dass sich das Stadtmädchen beim Reiten als talentiert herausstellt, ist noch in Ordnung. Doch dass Ida es in nur wenigen Wochen bis zur Turnierreife bringt, ist schwer zu glauben. Schließlich ist Reiten ein anspruchsvoller und harter Sport!
Ebenso schade ist es, dass das wunderschöne Titelpferd sehr kurz kommt. Viel mehr als um Ida und Kehilan dreht sich diese Geschichte nämlich um die Freundschaft zu Molly, Beate und Hanna. Bevor die vier Mädchen zu einem richtigen Kleeblatt zusammenwachsen, müssen sie eine Menge an Hürden nehmen - und dass nicht nur vom Sattel aus. Wenn du auf eine Freundschaftsgeschichte Lust hast oder Naturfan bist, dann wird dich dieser Film trotzdem in seinen Bann ziehen. Und eines muss man ihm lassen: Die norwegische Küste ist wirklich ein atemberaubender Schauplatz!