• Video zum Film „Vivo“

Vivo

Wie bitte? Andrés will jetzt unbedingt nach Miami, um zu einem Konzert zu gehen? Wickelbär Vivo versteht seinen menschlichen Freund nicht mehr. Aber Andrés ist überglücklich. Er will der Musikerin Marta, in der er schon so lange verliebt ist, endlich ein Stück vorspielen, dass er vor langer Zeit für sie geschrieben hat.

Doch kurz vor dem Aufbruch von Kuba nach Florida stirbt Andrés plötzlich. Vivo ist erschüttert. Und weiß doch, was zu tun ist. Nun muss er sich darum kümmern, dass Marta das Lied, das auch eine große Liebeserklärung von Andrés ist, zu hören bekommt. Glücklicherweise kann er sich in einem Instrumentenkoffer in die USA schmuggeln – und landet im Zimmer von Gabi. Das zehnjährige Mädchen schließt den Wickelbären sogleich ins Herz. Und es versteht, was dieser erreichen will. Es ist nicht gut, wenn Dinge unausgesprochen bleiben. Das weiß sie nur zu gut. Auch sie konnte ihrem kürzlich verstorbenen Vater nie sagen, wie lieb sie ihn hatte.

Trotzdem dauert es ein wenig, bis Vivo und Gabi wirklich gemeinsam auf die Reise gehen. Aber das ist auch kein Wunder. Denn auf den ersten Blick sind sie einfach zu unterschiedlich. Hier der vorsichtige, eher ängstliche Vivo, dort die quirrlige Außenseitern mit den lilafarbenen Haaren. (Miteinander reden können die beiden übrigens nicht richtig: Wir hören zwar, was Vivo sagt – aber Gabi hört nur Tierlaute.) Dass beide keine großen Helden sind, macht den Animationsfilm aber auch spannend. Und während der Reise durch die sumpfigen Everglades in Florida wird „Vivo‟ sogar zu einem richtigen Abenteuerfilm.

Vor allem aber ist „Vivo‟ ein Musical, also ein Film, in dem die Geschichte auch durch viele Lieder erzählt wird. Das sorgt für Schwung. Und gerade die Songs von Gabi verleihen manchmal ordentlich Tempo. Aber dennoch zieht der Film nicht so richtig in den Bann. Liegt es daran, dass Gabi eigentlich die spannendere Hauptfigur gewesen wäre? Oder daran, dass man nie so wirklich mit den beiden mitfiebert? Wer sich davon nicht stören lässt, kann trotzdem einiges entdecken. Besonders toll geworden sind in diesem Animationsfilm die Momente, in denen sich während der Musikszenen die Räume auflösen und die Figuren durch die Songs geradezu in ihre Traumwelt zu schweben scheinen. Ja, wenn Musik so etwas schafft, dann ist sie richtig gut.