• Szenenbild aus dem Film „Fridas Sommer“

Fridas Sommer

Dieser Sommer fängt für Frida gar nicht gut an: sie muss weg aus ihrem Zuhause in der Stadt. Bei Onkel und Tante auf dem Land soll sie nun wohnen. Für immer! Denn Fridas Mutter war krank und ist gestorben. An das Neue muss Frida sich erst gewöhnen. An Anna, die kleine Kusine, die so gerne mit ihr spielt und daran, dass Mama ihr fehlt.

Seit sie denken kann, wohnt Frida mit ihrer Mutter in einem kleinen Haus in der spanischen Stadt Barcelona. Jetzt haben ihre Tanten und Großeltern Umzugskisten gepackt, das Haus wird verschlossen und Frida sitzt im Auto von Onkel Esteve. Der ist Mamas Bruder und wohnt auf einem Bauernhof. Zusammen mit seiner Frau Marga und der kleinen Anna fahren sie in Fridas neues Zuhause und vielleicht werden sie Fridas neue Familie. Aber erst Mal ist das ist gar nicht so einfach. Tante Marga etwa will, dass Frida Milch trinkt, aber Frida mag keine Milch. Die Hühner und Kühe machen Frida Angst. Und beim Spielen mit den Kindern aus dem Dorf merkt Frida, dass sie noch nicht dazugehört. Frida ist oft traurig, vermisst ihre Mutter und denkt: „Ob mich denn niemand mehr lieb hat?“ Erst als Frida und Tanta Marga alles für den ersten Schultag vorbereiten, wird sie fröhlicher und kann sich auf etwas Neues freuen.

Sicher kennst du das auch: die Erwachsenen entscheiden etwas, von dem sie denken, dass es gut für dich ist, und plötzlich verändert sich eine Menge. In der Geschichte von Frida ist das genauso und anscheinend ganz üblich, in Spanien, im Jahr 1993. Der Film zeigt dir deshalb das Meiste auch aus Fridas Sicht. Dafür ist die Kamera fast immer auf gleicher Höhe mit Fridas Augen, so wie sie etwas sieht, siehst auch du es und kannst dir deine Gedanken dazu machen. In anderen Szenen der Geschichte beobachtet die Kamera wiederum Frida, so dass du genau merkst, was in ihr vorgeht. Es ist toll, wie die junge Schauspielerin es schafft, immer ganz natürlich zu wirken. Niemals hat man bei ihr das Gefühl, dass sie nur so tut, als ob sie Frida ist. Ihre Bewegungen, den Gesichtsausdruck oder das, was sie sagt, alles wirkt sehr echt – übrigens auch bei den erwachsenen Schauspielern und der kleinen Anna. Da hat die Regisseurin Carla Simón wirklich gut mit allen zusammen gearbeitet.

Vielleicht fragst du dich, ob der Film nicht sehr traurig ist, weil Fridas Mutter gleich am Anfang schon tot ist und Frida auch keinen Vater mehr hat. Ja, es gibt einige Momente, die für Frida sehr traurig sind, andere, in denen Frida denkt, alle sind blöd und ungerecht zu ihr. Aber Frida lässt sich nicht unterkriegen. Sie spürt, dass ihre neue Familie sie lieb hat. Du kannst sicher sein, dass Frida am Ende des Sommers wieder lachen kann.

Die Geschichte ist übrigens nicht nur erfunden. Carla Simón war als Kind in der gleichen Situation wie Frida. Anhand ihrer Erlebnisse hat ihr Drehbuch geschrieben und dann diesen wunderbaren Film gemacht. Am besten siehst du ihn dir gemeinsam mit einem Erwachsenen an, denn "Fridas Sommer" wird nur in der spanischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt. Dazu musst du schon gut und sicher lesen können.