• Szenenbild aus dem Film „Gritta von Rattenzuhausbeiuns“

Gritta von Rattenzuhausbeiuns

Gritta wohnt mit ihrem Vater, dem Hochgrafen Julius Ortel von Rattenzuhausbeiuns, in einem heruntergekommenen Schloss. Ihr Vater ist als Graf eine echte Niete, als Erfinder aber ist er recht talentiert. Mit seiner neuesten Erfindung, einer Thronrettungsmaschine, will er wieder auf die Beine kommen. Noch läuft sie allerdings nicht rund.

Der Testlauf mit Gritta und Diener Müffert geht schief, beide landen an der Decke des Schlosssaals. Der Graf läuft natürlich gleich los, um eine Leiter zu ihrer Rettung zu holen, aber unterwegs trifft er unerwartet die Junggräfin Anna Bollena Maria Nesselkrautia und vergisst einfach alles um sich herum. Anna ist ausgerissen, um den boshaften und habgierigen Kommandeur Pekavus nicht heiraten zu müssen und hat sich ebenfalls auf den ersten Blick verliebt. Gritta hält die kaum ältere Anna allerdings für eine ziemliche Zimtzicke. Ständig kritisiert sie an Gritta herum und will sie in die Klosterschule schicken. Weil auch der Graf die Idee gut findet, geht Gritta ihm zuliebe dorthin, auch wenn sie ihren Freund Peter dadurch lange nicht sehen wird. Bei den strengen Nonnen bekommt sie allerdings bald mit, dass im Kloster nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Als sie hört, dass die Nonnen mit Pekavus gemeinsame Sache machen, um den Eltern der Schülerinnen Geld abzupressen, ist klar, dass Gritta dagegen etwas tun muss!

Mit ihrer Geschichte „Gritta von Rattenzuhausbeiuns“ machten sich die Adlige Bettina von Arnim und ihre Tochter Gisela vor mehr als 175 Jahren über andere Adlige lustig. Sie erfanden die rebellische Gritta, die sich für Arme und Unterdrückte einsetzt, vielleicht sogar als ihr Ebenbild. Denn auch Bettina und Gisela von Arnim wollten zu ihrer Zeit Veränderungen durchsetzen.

Regisseur Jürgen Brauer hat die Geschichte sehr fantasievoll umgesetzt. Seine Bilder wirken einerseits wie aus jener Zeit der armen Bauern und reichen Schlossherren, andererseits ist sie durch und durch märchenhaft. Dazu tragen vor allem die Räume, Kostüme und Erfindungen bei, aber auch das tolle Schauspiel der Darsteller.