• Video zum Film „Mein Bruder, der Superheld“
  • Szenenbild aus dem Film „Mein Bruder, der Superheld“
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Mein Bruder, der Superheld

Wenn wichtige Entscheidungen anstehen, bespricht das die Familie von Jack immer gemeinsam – nicht etwa im Wohnzimmer, sondern im Auto vor einem Supermarkt. So erfährt Jack, dass er neben zwei älteren Schwestern noch einen Bruder haben wird. Das freut ihn riesig. Allerdings hat Gio, so heißt der kleine Bruder, hat das Down-Syndrom und muss mit verschiedenen Behinderungen leben.

Für Jack ist das lange kein Problem, denn für ihn steht fest: Gio ist etwas ganz Besonderes, selbst wenn der geliebte Bruder oft seine Hilfe braucht und manchmal einfach nur nervt. Die Jahre vergehen wie im Flug. Als Jack mit 14 Jahren in eine weiterführende Schule wechselt und sich zum ersten Mal verliebt, schämt er sich für Gio. So sehr, dass er seiner Freundin Arianna sogar die Lüge auftischt, sein Bruder sei gestorben. Aber Gio ist quicklebendig und gerade dabei, ein kleiner Youtube-Star zu werden. Jacks Lüge ist nicht nur sehr gemein, er steigert sich da so hinein, dass es für seine ganze Familie extrem peinlich wird. Und Gio? Der hat seine ganz eigene Art, seinem Bruder zu verzeihen und sich in die Herzen der Menschen zu spielen.

Wer von euch jetzt denkt, dies sei am Ende eine viel zu schöne und harmonische Geschichte, liegt falsch. Zwar erzählt der italienische Buchautor Giacomo Mazzariol in diesem Film aus eigener Erfahrung und er tut dies mit ganz viel Humor. Aber er ist auch ehrlich genug, davon zu erzählen, wie grausam er sich als großer Bruder verhalten hat. Ob es nun genauso wie im Film bei ihm gewesen ist, das kann er wohl nur selber beantworten. Doch als Zuschauer fühlen wir, dass er eigentlich in tiefer Sorge um Gio ist. In Italien sind die Brüder inzwischen sehr bekannt und wie sie heute zueinander stehen, das zeigt der Abspann sehr echt und begeisternd. Nur etwas schade, dass der Film von Jacks Kindheit recht bald zu den Schwierigkeiten seines Erwachsenwerdens übergeht. So erleben wir über lange Strecken vor allem Jack in seiner chaotischen Jugend. Doch am Ende kommen noch einmal große Szenen mit Gio, der manchmal naiv wie ein Kind wirken mag, aber sich doch überraschend oft als schlau, gewitzt, aufrichtig und sehr freundlich entpuppt. So ist der Film am Ende eine schöne, zu Herzen gehende Liebeserklärung - nicht nur an Gio sondern an die ganze Familie von Jack.