• Szenenbild aus dem Film „Mein Leben als Hund“
  • Szenenbild aus dem Film „Mein Leben als Hund“

Mein Leben als Hund

Immer wieder stellt Ingemar etwas an. Er tobt herum oder steckt aus Versehen etwas in Brand. Seiner schwer kranken Mutter wird das irgendwann zu viel. Weil auch der Vater weit entfernt von zu Hause arbeitet, sieht sie nur eine Möglichkeit: Sie schickt Ingemar zu seinem Onkel. Seinen geliebten Hund Sickan darf Ingemar nicht mitnehmen.

Obwohl der Onkel nett ist, fühlt sich der zwölfjährige Junge in dem schwedischen Dorf nicht wohl. Er fühlt sich allein gelassen. So wie Laika, die Hündin, die von der Sowjetunion zu Testzwecken ins Weltall geschossen wurde und in ihrer Raumkapsel schließlich einsam verhungert ist. Trotzdem freundet er sich bald mit ein paar gleichaltrigen aus dem Dorf an. Zum Beispiel mit Saga. Saga kann gut boxen und Fußball spielen. Sie gibt sich beim Sport als Junge aus. In Wirklichkeit aber ist Saga ein Mädchen. Und dann ist da noch eine junge Frau, die nackt Modell für einen Künstler steht. Auch das findet Ingemar irgendwie interessant und aufregend. Da würde er doch nur zu gerne zuschauen. Eines Tages soll Ingemar wieder nach Hause fahren, denn seiner Mutter geht es immer schlechter.

Als „Mein Leben als Hund“ 1985 im Kino lief, war er eine kleine Sensation. Der Film, der 1959 in Schweden spielt, schlägt sich voll und ganz auf die Seite von Ingemar und zeigt sehr einfühlsam, wie dieser die Welt sieht und was er empfindet, wie er ausgelassen herumtobt und wie er leidet. Denn das Leben von Ingemar ist überhaupt nicht sorgenlos. Im Gegenteil: Ingemar bekommt keinen Halt von seiner Mutter, obwohl er sich so sehr nach ihrer Zuneigung und nach Geborgenheit sehnt. Außerdem plagen ihn Schuldgefühle, weil er denkt, dass seine Mutter wegen ihm krank ist. Zu alledem kommen noch die vielen Veränderungen und neuen Entdeckungen. Er lernt zum ersten Mal ein Mädchen kennen, das eigentlich kein Mädchen sein will. Und dann verliebt er sich auch noch in dieses. Er merkt, wie Erwachsene denken – und dass er selbst gar kein richtiges Kind mehr ist.

Dass „Mein Leben als Hund“ schon 30 Jahre alt ist, merkt man ihm durchaus an. Manchmal scheint sich die verschachtelte Handlung ein wenig zu schleppen. Aber Ingemars Sorgen und Wünsche sind noch immer vollkommen nachvollziehbar. Wie gut, dass man ihn aber nicht im Stich lässt wie die Hündin Laika im Weltall.