• Szenenbild aus dem Film „Nordsee ist Mordsee“
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Nordsee ist Mordsee

Hamburg in den 1970ern. Der 14-jährige Uwe weiß, dass ihn sein Vater verdrischt, wenn er nicht spurt. Trotzdem muss er seiner Gang beweisen, dass er der Coolste in der Siedlung ist. Er knackt Automaten und geht mit den anderen auf den Mongolen Dschingis los, der in ihre Klasse geht und mit seiner Mutter in der Nachbarschaft lebt.

Als Uwe allerdings seine Freunde dazu anstiftet, Dschingis' selbst gebautes Floß zu zerstören, setzt sich Dschingis gegen die Vier zur Wehr und gewinnt tatsächlich den ungleichen Kampf. Uwe muss ihm daraufhin zur Strafe helfen, das Floß wieder aufzubauen. Dass Uwe damit bei der Gang nicht gut ankommt, ist klar. Deshalb „leiht“ er sich kurzerhand ein Auto, um wieder gut dazustehen. Doch er wird von der Polizeit erwischt, die ihn nach Hause bringt und seinem Vater übergibt. Der schlägt ihn so, dass Uwe nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Dschingis, der Uwe gern helfen würde, hofft, dass seine Mutter den neuen Freund bei sich aufnimmt. Doch die weigert sich und enttäuscht läuft er mit Uwe davon. Mit dem Floß wollen die beiden die Elbe hinauf, doch die Polizei ist ihnen bald auf den Fersen.

Regisseur Hark Bohm, der auch das Drehbuch zum Film schrieb, gehört zu den Pionieren des westdeutschen Kinderfilms, denn in den 1970er Jahren, als der Film entstand, drehte in der alten Bundesrepublik kaum jemand Filme für Kinder und Jugendliche. Dass er ein Kenner und Könner von heldenhaften Abenteuern ist, sieht man an jedem Bild und in jeder Bewegung der Kamera. Wenn die Jungs beispielsweise leicht von unten gefilmt werden, wirken sie mal wie Gangster und mal wie Helden. Sind sie eher traurig, schaut ihnen die Kamera über die Schulter und teilt ihren Blick in die Ferne.

Die Geschichte erzählt von Wut, Eifersucht und dem Wunsch nach Anerkennung, die zu falschen Handlungen und Ärger führen. Und er erzählt von Vertrauen und Unterstützung, die Hoffnung geben und Mut machen. Die Bilder von der Hochhaussiedlung zeigen, wie trist und langweilig das Leben in der Siedlung ist, die Landschaftsaufnahmen vom Elbufer und die Flucht auf dem Fluss erzeugen dagegen eine spannende Aufbruchsstimmung. Und die Musik von Udo Lindenberg passt wirklich super zu der Sehnsucht, die dabei zu spüren ist.