• Szenenbild aus dem Film „Rafiki - Beste Freunde“
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Rafiki - Beste Freunde

Mette, Julia und Naisha lieben es, im dicken Schnee mit dem Schlitten durch den Wald zu sausen. Wenn sie dann in den Schnee purzeln, weil sie eine Kurve nicht geschafft haben, rappeln sie sich lachend wieder auf. Die Mädchen sind Freunde. In Naishas Sprache heißt das Rafiki.

Naisha spricht mit ihrer Mutter Salomé nämlich „Swahili“. Das ist die Sprache ihres ostafrikanischen Herkunftslandes. Aber nun leben sie in Norwegen in einem Asylantenwohnheim und können nicht sicher sein, ob sie für immer dort bleiben dürfen. Das Allerwichtigste für Naisha ist, dass sie sich mit ihren Freundinnen Mette und Julia gut versteht. Sie sind „Beste Freunde“. Das wollen sie auch für immer bleiben. Aber dann erfährt Julia eines abends von ihrem Vater, der Polizist ist, dass Naishas Familie kein Asyl bekommt. Am nächsten Morgen schon soll sie Norwegen verlassen. Mitten in der Nacht macht Julia sich auf den Weg, um ihre Freundin zu warnen. Doch die ist spurlos verschwunden.

Dir wird auffallen, dass alle Aufnahmen, die  in der Schule, bei Julia und Naisha Zuhause aber auch später im Osloer Parlament spielen, in einem Studio eingerichtet wurden. Du merkst es daran, dass sie manchmal etwas künstlich und unecht erscheinen. Wenig natürlich wirken auch die Sprüche der Jungen, die Julia wegen ihrer Schüchternheit ärgern. Für Szenen wie diese nimmt sich der Film auf umständliche Art viel Zeit. Zeit, die er besser hätte nutzen können, um Kindern problematische Situationen zu erklären, wie sie durch das komplizierte „Aufenthaltsrecht“ von Flüchtlingen entstehen. Es ist schon fast ärgerlich, dass er dies auslässt. Woran es aber sicher nicht liegt, dass der Film nicht ganz perfekt geworden ist, das sind die drei Mädchen. Du wirst sie auf Anhieb mögen, denn sie zeigen sehr überzeugend, wie es bei Freunden manchmal sein kann. Daher wird der Film im zweiten Teil dann doch noch spannend. Besonders als Naisha und ihre Mutter verschwinden und lange unklar ist, ob sie in Norwegen bleiben können oder nicht. Es gibt also doch Gründe, den Film anzuschauen – am besten natürlich zusammen mit besten Freunden.