Das Märchen von der Prinzessin, die unbedingt in einem Märchen vorkommen wollte
Wie lautet die wichtigste Regel für eine Prinzessin? Sie muss sich gut benehmen. Doch Prinzessin Clara handelt sich jeden Tag neuen Ärger ein. Kein Wunder, dass ihre vornehme Schwester Quendolin am königlichen Hof viel angesehener ist. Aber wie wird eine Prinzessin beliebter? Ist doch klar! Sie muss in einem Märchen vorkommen.
Doch das ist gar nicht so einfach. Mit Hilfe ihres einzigen Freundes, dem Hofnarr Michel, versucht es die Prinzessin mit sämtlichen bekannten Geschichten: Sie küsst Frösche, sie läuft mit einer roten Mütze durch den Wald auf der Suche nach dem bösen Wolf, sie isst ein halbes Lebkuchenhaus – doch nichts scheint zu funktionieren. Stattdessen schlittern Clara und Michel von einem Schlamassel in den nächsten.
Ständig fällt jemand hin oder stellt sich blöd an. Diese Art von Humor nennt man Slapstick. Leider sind die Darsteller in diesem Film keine guten Komiker. Das viele Hinplumpsen, Zusammenstoßen und Pupsen wirkt deshalb gewollt lustig und billig. Der ganze Klamauk soll die Zuschauer wohl davon ablenken, dass es der Geschichte an Spannung fehlt. Denn Prinzessin Clara hat gar keinen richtigen Gegner. Ihre gemeine Schwester Quendolin sagt zwar manchmal nicht so nette Sachen zu ihr, meistens sind es aber nur unglückliche Zufälle oder Missgeschicke, die Clara den Weg in ein Märchen verbauen. Das erscheint auf die Dauer unglaubwürdig. Der heldenhafte Prinz des Märchens stolpert nur am Rande durch die Geschichte und keiner weiß so recht, was er dort überhaupt verloren hat. Genau wie Clara will er aber eigentlich nur sagen: Verstellt euch nicht für andere, bleibt euch selbst treu. Eine schöne Botschaft, die bei dem ganzen Durcheinander aber nicht wirklich ankommt.