Großes Filmlexikon

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  • Schauplatz

    Ein Schauplatz ist der Ort, an dem ein Film gedreht wird. Manche nennen diesen Ort auch (in Englisch) „Location“. Film-Schauplätze muss es gar nicht unbedingt in Wirklichkeit geben. Durch Visual Effects (kurz VFX – das steht für Computereffekte) und durch künstliche Intelligenz können Bilder von Schauplätzen auch frei erfunden werden.

  • Schauspieler

    Schauspieler sind Personen, die mit Hilfe ihrer Stimme, ihres Aussehens und ihres Ausdrucks eine bestimmte Figur in einer Geschichte verkörpern. Das kann eine Figur in einem Theaterstück ebenso sein wie eine Figur in einem Film oder in einer Fernsehsendung. Der Drehbuchautor denkt sich also eine Geschichte mit Personen aus, die es gar nicht oder nicht mehr gibt, und schreibt auf, was sie sagt oder macht. Und damit du nicht nur von dieser Person lesen, sondern sie auch sehen kannst, muss jemand so tun, als wäre er selbst diese Person. Schauspieler tun also beruflich so, als ob sie jemand anderes wären.

    Als du noch etwas jünger warst, hast du vielleicht gespielt, dass dein Zimmer ein Dschungel ist und deine Katze ein Tiger und du hast so getan, als wärst du ein Abenteurer auf Schatzsuche oder eine Forscherin auf einer Expedition. In manchen Spielen geht es also um das „So-tun-als-ob“.

    Auch ein Schauspieler (oder eine Schauspielerin) muss so tun, als ob er eine andere Person wäre. Der Schauspieler muss also auf Anhieb so tun können, als wäre er fröhlich oder traurig, auch wenn er sich gerade ganz anders fühlt. Er muss sich in die Filmfigur hineinversetzen, die sich jemand anderes ausgedacht hat. Wie stellt er diese Figur am besten dar? Wie spricht diese Figur? Wie bewegt sie sich? Ein Schauspieler muss wandlungsfähig sein, um ganz unterschiedliche Figuren darstellen zu können, und auch um dem Regisseur oder der Regisseurin unterschiedliche Spielmöglichkeiten anzubieten.

  • Schnitt

    Der Filmdreh ist geschafft! Jetzt geht’s ran an den Schnitt. Das ganze Filmmaterial muss geordnet und neu zusammengebaut werden. Denn das, was das Kamerateam jetzt im Kasten hat, ist nur das Rohmaterial. Sicher weißt du schon, dass man jede Szene mehrmals dreht und dann die beste heraussucht. Manchmal passieren den Schauspielern nämlich ganz schön große Patzer. Die siehst du dann meistens im Making-of. Das ist immer ziemlich lustig!

    Im Film soll aber jede Szene möglichst perfekt sein. Aus dem Rohmaterial sucht der Editor (das ist derjenige, der den Schnitt macht - manchmal nennt man ihn auch englisch "Cutter") dann die besten Szenen heraus und fügt sie neu zusammen. Das ist eine ziemlich kreative Aufgabe, die der Editor vor sich hat. Er arbeitet eng mit dem Regisseur zusammen und spricht sich mit ihm ab. Bei Spielfilmen hat ein Editor oft mehr als 100 Stunden Rohmaterial zu bearbeiten. Das ist richtig viel Arbeit!

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    Für Expertinnen und Experten:

    Wenn man bei einem Film vom „Schnitt“ spricht, kann das zwei verschiedene Bedeutungen haben:

    Manchmal meint man damit die Art, wie der gesamte Film aus den verschiedenen Einstellungen zusammengestellt wurde, zum Beispiel wenn jemand sagt, ein Film sei „ungewöhnlich geschnitten“. In dieser Verwendung hat „Schnitt“ die gleiche Bedeutung wie Montage.

    Manchmal benutzt man den Begriff aber nicht für die gesamte Art der Zusammensetzung, sondern für eine ganz bestimmte Möglichkeit, Einstellungen miteinander zu verbinden.

    In diesem Fall wäre der Schnitt (auf Englisch „Cut“ genannt) die Bezeichnung dafür, wenn nach einer Einstellung direkt die nächste kommt, während es bei einer Blende einen Übergang zwischen den Bildern gibt.

    Auch das „direkte“ Zusammentreffen verschiedener Einstellungen kann - wie die Blende - ganz unterschiedlich gestaltet sein, manchmal so, dass wir gar nicht darauf achten, manchmal so, dass es uns sehr stark auffällt.

    Wenn wir zum Beispiel jemanden sehen, der Zeitung liest, und wir sehen in der nächsten Einstellung den Artikel, den er liest, fällt uns der Schnitt vielleicht nicht weiter auf, da wir in die Geschichte vertieft sind.

    Wenn wir aber ein Paar sehen, das miteinander spricht, und in der nächsten Einstellung plötzlich an einem ganz anderen Ort ist, bemerken wir diesen Wechsel. Der Schnitt als ein Mittel der Montage kann also in weitere Arten aufgeteilt werden.

  • Schuss-Gegenschuss

    Das Schuss-Gegenschuss-Verfahren hast du bestimmt schon mal in einem Film gesehen, wenn sich zwei Personen miteinander unterhalten (Dialog). Die Kamera zeigt nacheinander jeweils das Bild des Schauspielers, der redet und des Schauspielers, der antwortet.

    Die Begriffe Schuss und Gegenschuss haben hier aber nichts mit Waffen zu tun! Der Schuss bezeichnet die erste Kameraaufnahme, die den Darsteller zeigt, der das Gespräch beginnt. Der Gegenschuss zeigt dann die Antwort des zweiten Darstellers darauf. Das kann eine ganze Weile so fortgeführt werden! So seht ihr den Schuss auf das Gesicht des Darstellers (a), dann den Gegenschuss auf das Gesicht des Darstellers (b), Schuss auf Darsteller (a) – Gegenschuss auf Darsteller (b), und so weiter.

    Bei diesem Verfahren muss sehr genau auf die Blickachse der Darsteller geachtet werden, damit es im fertigen Film nicht so aussieht, als würden die Darsteller aneinander vorbeireden. Die 180°-Regel kommt dabei ins Spiel, um das zu vermeiden (Achsensprung). Oftmals seht ihr die Schulter desjenigen, der gerade nicht spricht, im Bild. Dieser over-shoulder shot (aus dem Englischen bedeutet das „über-die-Schulter Schuss“) hilft euch, zu sehen, welche Darsteller in der Szene anwesend sind.

    Übrigens sagt man bei uns nur deswegen „Schuss“, weil im Englischen eine Kameraaufnahme „shot“ genannt wird, was nichts anderes als "Schuss" heißt. Ganz ungewöhnlich ist das wiederum nicht, denn bei uns sagen schließlich auch manche Menschen "ich schieße ein Foto".

  • Schwarzweißfilm / Farbfilm

    Genau genommen sind die Bilder eines Schwarzweißfilmes gar nicht nur schwarz und weiß, sondern sie bestehen aus ganz vielen Grautönen. Zur Anfangszeit des Films gab es noch kein Filmmaterial, auf das Farbe aufgenommen werden konnte, trotzdem gab es auch damals schon Filme in Farbe. Eine Möglichkeit, Farbe in den Film zu bringen, war die „Handkoloration“ - das bedeutet, dass jedes einzelne Bild auf dem Filmstreifen mit der Hand angemalt wurde, was wahnsinnig aufwendig war.

    Etwa 30 Jahre nach der Erfindung des Kinofilms wurde dann aber ein Filmmaterial erfunden, bei dem die Farbe direkt auf den Film aufgenommen wurde. Da der Farbfilm aber am Anfang noch sehr teuer war, setzte er sich erst viele Jahre später gegenüber dem Schwarzweißfilm durch. Heute sind fast alle Filme, die du im Kino siehst, in Farbe gedreht - aber nur fast. Wenn heute noch ein Schwarzweißfilm gemacht wird, liegt es aber nicht mehr wie früher an der technischen Beschränkung, sondern ist eine künstlerische Entscheidung.

  • Science-Fiction-Filme

    „Science“ bedeutet übersetzt „Wissenschaft“, „Fiction“ ist eine erfundene Geschichte. Science-Fiction-Filme spielen oft in der Zukunft und manchmal wird in den Filmen darüber nachgedacht, wie sich unsere richtige Welt durch Erfindungen, die es schon gibt, verändern könnte. 

    In dem Genre Science-Fiction werden uns Geschichten aus anderen Welten präsentiert, so wie in Fantasyfilmen. Aber während es bei Fantasyfilmen oft Fabelwesen und Magie gibt, und ein Doppelgänger oder besondere Kräfte durch einen Zauber erklärt werden können, wird in Science-Fiction-Filmen eine wissenschaftliche Erklärung gegeben. Das bedeutet, dass der Doppelgänger oder die besonderen Kräfte zum Beispiel durch eine Erfindung in der Medizin erklärt werden. Oder ist der Doppelgänger vielleicht ein Roboter, den Computerspezialisten gebaut haben?

  • Seitenverhältnis

    Gibt es bei dir zuhause auch so viele Fotos in Bilderrahmen? Sind die auch alle unterschiedlich groß und haben unterschiedliche Formen? Der Bilderrahmen begrenzt das Bild, und manchmal muss man die Bilder zuschneiden, damit sie in den Bilderrahmen passen. Damit man beim Film nicht die Ränder abschneiden muss, gibt es ein festes Seitenverhältnis. Aber der Fernseher bei uns zu Hause ist doch viel kleiner als die Leinwand im Kino und dennoch können wir auf beiden einen Film schauen ohne, dass ich den Film vorher zuschneiden muss. Das liegt daran, dass das Seitenverhältnis immer gleich bleibt. Lege ein Blatt Papier vor dich, wenn du es jetzt in der Mitte faltest, ist es halb so groß aber trotzdem gibt es eine lange Seite und eine kurze. Beide Seiten haben sich um die Hälfte verkürzt. Im Kino wird das genauso gemacht, die eine Leinwand hat eine Breite von 4 und Höhe von 3 Metern der andere Kinosaal ist aber doppelt so groß, also muss die Leinwand auch doppelt so groß sein. Sie hat also eine Breite von 8 und eine Höhe von 6 Metern. Das Verhältnis von Höhe und Breite bleibt aber immer dasselbe. Der Film wird jetzt einfach auf die doppelte Größe vergrößert, ohne dass etwas abgeschnitten wird. Stell dir vor, dein Fernseher oder die Kinoleinwand hätten die Form und das Seitenverhältnis einer Tür. Wäre das so, dann würden zwar die Nachrichtensprecher sehr gut ins Bild passen. Aber wenn sich Schauspieler in einem Spielfilm durch eine Landschaft bewegen, dann sähe man wenig von Bäumen, Flüssen oder Wiesen. Und sie wären auch schnell wieder aus dem Bild verschwunden. Deshalb haben sich die Filmemacher auf ein festes Seitenverhältnis geeinigt, sonst müsste man ja für jeden Film eine neue Leinwand bauen.

  • Sequel

    Bestimmt kennst du einige Filmabenteuer, von denen es weitere Fortsetzungen gibt. Von dem Film "die Wilden Kerle" zum Beispiel gibt es inzwischen nicht nur eine Fortsetzung, sondern schon 6 Filme. Sequel ist eigentlich nur der englische Begriff für eine Fortsetzungsserie speziell bei Kinofilmen. Im Unterschied zum Fernsehen sind im Kino Serien nicht ganz alltäglich. Wenn aber ein Film sehr beliebt ist, dann kommt es schon mal vor, dass die Produzenten mehrere Teile eines Stoffes verfilmen. Die Geschichte einer Fortsetzung muss nicht unbedingt an die Geschichte des Originals anschließen. Doch sollten die Figuren und Ereignisse in jedem Fall mit dem Originalfilm zusammenhängen. Weitere Filme, von denen es Fortsetzungen gibt, sind zum Beispiel „Die wilden Hühner“, „Harry Potter“ oder „Oskar, Rico und die Tieferschatten.“

  • Sequenz

    Eine Sequenz ist ein größerer Abschnitt eines Films, der aus mehreren Szenen zusammengesetzt ist. Man kann sich Sequenzen ungefähr so vorstellen wie Kapitel in einem Buch. Mehrere Sequenzen zusammen bilden dann den fertigen Film.

    Stell dir vor Rico und Oscar beschatten ein Verbrecherpärchen. Seitdem die Kriminellen vor die Haustür getreten sind, sind Rico und Oscar auf Schritt und Tritt dabei. Sie folgen ihnen durch einen Park in die Stadt und können unbemerkt in das kleine, schäbige Restaurant gelangen, in dem das Verbrecherpärchen krumme Geschäfte mit dem Besitzer macht. Als sie die wichtigsten Infos gehört haben, verlassen beide das Restaurant und rennen nach Hause, um einen Plan auszuknobeln, wie sie die beiden dingfest machen können. Obwohl du gerade verschiedene kleine Szenen an unterschiedlichen Orten (Park/Stadt/Restaurant) gesehen hast, hängen diese inhaltlich miteinander zusammen – die Verbrecher werden nämlich die ganze Zeit von den kleinen Detektiven beschattet. Man kann deshalb auch von einer „Beschattungs-Sequenz“ sprechen.

    Im Unterschied zu einer Szene können innerhalb einer Sequenz also unterschiedliche Orte gezeigt werden, wenn sie inhaltlich zusammenhängen. Dass eine Sequenz endet und eine neue beginnt, merkt man häufig auch daran, dass neue Musik zu hören oder eine Blende zu sehen ist.

    Manchmal ist es aber gar nicht so einfach zu entscheiden, ob der Ausschnitt eines Films nun eine Szene oder doch eine Sequenz ist. Da darf man auch mal unterschiedlicher Meinung sein.

  • Set

    Mit dem Wort Set bezeichnet man jeden Ort, an dem gerade ein Film gedreht wird.

    Da in einem Film ja meistens viele verschiedene Orte vorkommen, gibt es auch viele verschiedene Sets. Dreharbeiten können drinnen (zum Beispiel in einer Schule), aber auch draußen (zum Beispiel in einem Wald) stattfinden. Es gibt auch Szenen, die komplett in einem Filmstudio gedreht werden. Ob drinnen, draußen oder im Studio ist für das Wort Set aber total egal. Solange irgendwo gedreht wird, darf dieser Ort „Set“ genannt werden.

  • Sidekick

    Als „Sidekick“ bezeichnet man eine Nebenfigur, die den Protagonisten oder die Protagonistin bei seinem oder ihrem Abenteuer begleitet. Die Figur kann dabei verschiedene Funktionen haben: In manchen Filmen sorgt sie immer wieder durch lustige Sprüche oder tollpatschiges Verhalten für Lacher und Auflockerung nach spannenden Momenten. In anderen Fällen kann ihre Rolle für die Dramaturgie zusätzlich oder stattdessen darin bestehen, dass die Hauptfigur jemanden hat, dem oder der sie ihre Gedanken und Gefühle erzählen kann.

    In Animationsfilmen treten häufig Tiere als Sidekicks auf: So hat Rapunzel in Rapunzel - Voll verföhnt das Chamäleon Pascal an ihrer Seite, Mulan wird im gleichnamigen Trickfilm vom kleinen sprechenden Drachen Mushu begleitet und in Arielle ist die schlechtgelaunte (und trotzdem liebenswerte) Krabbe Sebastian die „Stimme der Vernunft“.

    Was bei diesen Beispielen auffällt: Es sind lauter männliche Tierfiguren, die die weibliche Hauptfigur begleiten. Vielleicht haben die Filmemacher diese Entscheidung bewusst getroffen und gehofft, dadurch ein möglichst großes, unterschiedlich zusammengesetztes Publikum gut zu unterhalten.

    Dass ein Sidekick genau diese Funktion haben kann (also das Publikum zu erweitern), zeigt ein bekanntes Beispiel aus der Welt der Comics: So haben die Macher des Comics „Batman“ dem Superhelden irgendwann den Teenager Robin an die Seite gestellt, der ihm helfen durfte. Sie hatten die Hoffnung, dass der junge Assistent die düstere Stimmung des Comics auflockert und ihm jüngere Leser beschert.

    Sidekicks gibt es also nicht nur in Filmen, sondern auch in anderen Medien. Ein Beispiel aus der Literatur ist der berühmte Detektiv Sherlock Holmes, der immer von seinem Freund Dr. Watson begleitet wird. Ihm kann er erklären, wie er durch seine brillante Kombinationsgabe die kniffligen Kriminalfälle gelöst hat. Manchmal haben auch Computerspielfiguren Sidekicks - oder sogar Moderatoren von Fernsehshows.

  • Slapstick

    Wie du sicher schon bemerkt hast, kann man durch ganz unterschiedliche Sachen zum Lachen gebracht werden - zum Beispiel dadurch, dass jemand einen Witz erzählt oder auch ganz aus Versehen etwas Lustiges sagt. „Slapstick“ ist dagegen eine Form von Komik, die man als körperliche Komik beschreiben könnte. Wenn jemand zum Beispiel wahnsinnig übertriebene Bewegungen macht oder ungeschickt ist und dauernd hinfällt, kann das irre Spaß machen.

    Da man für diese Komikform keine Worte braucht, waren Slapstickfilme besonders zur Zeit der Stummfilme verbreitet. Auch heute noch ist Slapstick wichtig, besonders in Kinderfilmen, aber die körperliche Komik taucht eher in einzelnen Situationen auf.

    Die Übersetzung des englischen Wortes „Slap stick“ heißt übrigens „Schlag Stock“. In der deutschen Sprache würde dieser Gegenstand, mit dem ein lautes Geräusch gemacht wird, auch Klatsche genannt werden. Schon bevor es den Film gab, wurden solche Klatschen in witzigen Theaterstücken für überraschende und übertriebene Geräusche verwendet.

    Was für Nachdenker:

    Kennst du „Hände weg von Mississippi“? Gleich zu Anfang fliegt ein Mann von einem Pferd herunter, kopfüber in einen See hinein - das gibt vielleicht ein Gelächter im Kino! Jetzt stell dir vor, wir würden denken, dass der Mann nicht schwimmen kann - jetzt würde überhaupt keiner mehr lachen, wenn er in den See fällt. Jetzt wäre es ganz still im Kinosaal, denn alle würden sich fragen: „Wird ihm jemand rechtzeitig helfen?“ Damit wir es witzig finden, dass jemand ausrutscht, hinfällt, etwas an den Kopf geworfen bekommt, vom Fahrrad fliegt oder sonstiges (das sind ja eigentlich schlimme Sachen!), müssen wir also immer das Gefühl haben, dass es eigentlich nicht so schlimm ist, dass der Person im Film eigentlich nichts passiert.

    Denk noch mal an das Anfangsbeispiel, an den Mann, der nicht schwimmen kann. Der Schauspieler kann bestimmt schwimmen, um den müssen wir uns also keine Sorgen machen. Aber wenn die Geschichte im Kino sehen, tun wir so, als ob die Geschichte echt wäre, als ob der Mann wirklich nicht schwimmen könnte, und wir machen uns Sorgen. Schlimme Sachen sind also nur dann lustig, wenn wir uns auch um die Filmfigur keine Sorgen machen. Eine lustige Filmmusik und übertriebene Geräusche helfen oft dabei zu erkennen, dass es sich um eine lustige und keine gefährliche Situation handelt.

  • Sounddesign

    Sound Design ist englisch und heißt übersetzt Tongestaltung. Der Sounddesigner kümmert sich darum, dass Ton und Bild eines Filmes optimal zusammenpassen. Sound Design betrifft die Bereiche Atmosphäre, Geräusche und Sprache. Weil jeder der Bereiche aufwendig ist, gibt es mittlerweile Sound Designer, die sich auf nur einen Bereich spezialisiert haben.

    Ein Sounddesigner, nimmt Geräusche auf oder sucht passende Geräusche, die er schon in seinem Archiv hat und fügt sie dem (fast) fertigen Film hinzu. Wenn du also im Film eine Türe quietschen hörst, dann ist das Quietschen höchstwahrscheinlich im Sounddesign entstanden und nicht schon am Filmset.

    Der Sound (Klang) eines Films beeinflusst die Wirkung auf die Zuschauer. Durch den Sound soll dem Zuschauer klarer werden, was er im Film sieht, oder eben auch was er nicht sieht. Für jedes Genre gibt es typische Geräusche, Atmosphären und auch Stimmen. Quietschende Türen und Kettenrasseln kannst du zum Beispiel besonders oft in gruseligen Filmen hören.

    Wenn du wissen willst, wie man einen Ton für "Unterwasser-Bläschen" erzeugt, dann schau dir hier unseren Beitrag über die Arbeit eines Sounddesigners an.

  • Soundtrack

    Der Begriff „Soundtrack“ wird in zwei verschiedenen Bedeutungen verwendet: Er kann die Tonspur eines Films meinen, also alles, was zum Ton gehört - auch die Dialoge.

    Die zweite Bedeutung ist wahrscheinlich diejenige, die du schon kennst: Wenn man den Soundtrack eines Films auf CD kauft, dann ist auf der CD nicht der gesamte Ton des Films zu hören, sondern nur die Lieder, die im Film zu hören waren oder die Musik, die extra dafür geschrieben wurde.

  • Spielfilm

    Die meisten Filme, die wir schauen, sind Spielfilme. Deshalb denken wir selten darüber nach, was einen Spielfilm eigentlich ausmacht. Ein Spielfilm hat eine erfundene Handlung, die man auch Fiktion nennt. Seine Geschichte wurde von Drehbuchautoren ausgedacht. Die Autorinnen und Autoren geben sich alle Mühe, dass der Spielfilm abwechslungsreich und fesselnd ist. Auch Denkanstöße und neue Blickwinkel auf unsere Welt möchten die Autorinnen und Autoren uns Zuschauenden manchmal geben. Im Spielfilm spielen Schauspielerinnen und Schauspieler mit und die Bilder des Spielfilms werden mit Kameras aufgenommen. Die Kameras fangen eine Realität (Wirklichkeit) ein. Deshalb spricht man beim Spielfilm auch manchmal von „Realfilm“. Reale Kamera-Aufnahmen und Schauspieler gibt es zwar auch in „Kurzfilmen“. Der Spielfilm hat aber sehr oft eine Länge von eineinhalb Stunden, weil diese Länge sehr gut in das Programm von Kinos und TV-Sendern passt. Also ist der Spielfilm zugleich ein „Langfilm“. Ist der Spielfilm/Langfilm im Kino dann noch deutlich länger als 90 Minuten, dann hat er Überlänge. Überlänge ist für die Kinos ein Grund, den Eintritt bei diesen Filmen zu erhöhen.

    Spielfilme haben oftmals wiederkehrende Themen, die beim Publikum so beliebt sind, dass sie in ähnlicher Form immer wiederkehren. Filme mit ähnlichen Formen werden nach Genres sortiert. Genres sind zum Beispiel Märchenfilme, Komödien, Science-Fiction-Filme oder Abenteuerfilme.

    Der Spielfilm unterscheidet sich vom Dokumentarfilm und vom Animationsfilm. Beim Animationsfilm werden die Bilder gemalt, per Stopp-Trick aufgezeichnet oder am Computer erzeugt. Seit Computertricks immer bessere Bilder erzeugen, gibt es auch Filme, die so etwas wie eine Mischung aus Animationsfilm und Spielfilm darstellen. Ein gutes Beispiel dafür ist THE JUNGLE BOOK. Viele Dschungelbilder und vor allem die Tiere in diesem Film wurden am Computer gestaltet und mit den Aufnahmen der Schauspieler zusammengefügt. So vermischen sich Realität und Fiktion zu einer ganz eigenen filmischen Erlebniswelt. Der Dokumentarfilm beschreibt dagegen echte Ereignisse und Menschen.

  • Spin-Off

    Sicherlich kennt ihr die beliebten Pferdegeschichten von „Bibi und Tina“ oder die coolen Pinguine Skipper, Rico, Kowalski und Private aus „Madagascar“ oder auch Timmy, das kleine Schäfchen auch „Shaun, das Schaf“! Doch vor den Geschichten der Freundinnen Bibi und Tina gab es zuerst Bibi Blocksberg. Ähnlich ist es mit den Pinguinen – sie kommen aus dem Film „Madagascar“, der sich ja eigentlich hauptsächlich um die geflohenen Zootiere dreht.

    Manchmal passiert es aber, dass eine oder mehrere Figuren in einer Serie oder einem Film so spannend oder beliebt bei den Zuschauern sind, dass sie eine eigene Reihe bekommen. So war das zum Beispiel mit Bibi und Tina. Die Pferdegeschichten sind so beliebt, dass es immer wieder neue Filme gibt! In den neuen Geschichten dreht sich dann die Handlung meistens um die Figur, die im Original eher nicht so sehr im Vordergrund steht.

  • Split Screen/ Bildschirmaufteilung

    Vielleicht hast du ja schon mal auf den Bildschirm einer Überwachungskamera geschaut. Da ist der Bildschirm oft in viele kleine aufgeteilt, damit man möglichst viele verschiedene Blickwinkel hat. Bei Nachrichtensendungen im Fernsehen wird auch oft ein „Split Screen“ benutzt, vor allem bei einem Interview. Da kann man dann auf dem einen Bild den Nachrichtensprecher sehen, der Fragen stellt, und auf dem anderen Bild denjenigen, der die Fragen beantwortet und gerade in einer anderen Stadt oder einer anderen Land ist.

    Beim Film wird der „Split Screen“ oft verwendet, um zwei oder auch mehrere Situationen zu zeigen, die gleichzeitig passieren. Das ist dann wie in einer Parallelmontage, nur, dass du beides gleichzeitig siehst. Dabei steigt durch den „Split Screen“ oft die Spannung, wenn du zum Beispiel zwei Figuren dabei beobachten kannst, wie sie auf verschiedenen Wegen zu einem bestimmten Ziel um die Wette laufen. Oder wenn eine Figur auf dem Weg zu einer anderen ist, um ihr zu helfen, aber auf dem anderen Bild siehst du, wie die andere Figur immer mehr in Bedrängnis gerät.

  • Spoiler

    Das Wort Spoiler kommt vom englischen Wort „spoil“ und bedeutet „etwas ruinieren“ oder „etwas verderben“. Und genau das kann ein Spoiler auch im Hinblick auf einen Film tun — er kann ihn dir verderben. Wie das? Nun, ein Spoiler verrät dir Dinge, die du nur wissen kannst, wenn du einen Film schon gesehen hast, wie zum Beispiel das Ende, die große Überraschung oder die Lösung für das Problem, um das es im Film geht.

    Wenn du den Film noch nicht gesehen hast, kann dir ein Spoiler also ganz gewaltig die Überraschung vermiesen oder die Spannung verderben!

    Damit du nicht zufällig etwas über einen Film erfährst, was du noch gar nicht wissen willst, wird im Internet häufig vor Spoilern gewarnt. Dort steht dann „Achtung Spoiler“ oder auch „Dieser Text kann Spoiler enthalten“.

    Wenn du hier in der Kinderfilmwelt einen Kommentar unter deinen Lieblingsfilm schreibst, versuche also nicht ganz so viel zu verraten. Schließlich gibt es Kinder, die den Film noch nicht gesehen haben und  sich gerne überraschen lassen wollen.

  • Statist

    Wenn die Hauptdarsteller eines Films ins Kino gehen, dann sitzen in dem Kinosaal noch andere Leute - die Statisten. Die sind für uns nicht weiter wichtig und sie machen nichts interessantes; vielleicht essen sie Popcorn oder kauen nervös auf den Nägeln. Wenn sie aber nicht im Kino wären, käme uns das komisch vor, unrealistisch, oder aber man könnte nicht zeigen, wie sich unsere Hauptdarsteller mühsam zu ihren Plätzen durchschlängeln.

    Manchmal unterscheidet man noch zwischen Statisten und Komparsen: Komparsen nennt man dann diejenigen, die noch eine kleine Handlung haben oder einen kurzen Text sagen, zum Beispiel: „Ruhe ihr beiden, ich will den Film sehen!“

  • Stopptrick

    Was ein Stopptrick ist, erklären wir dir am besten an einem Beispiel: Wenn du eine Kamera zur Verfügung hast, kannst du mit einem einfachen Trick lustige Effekte erzielen, ganz ohne großen Aufwand. Dazu muss die Kamera ganz still stehen, am besten stellst du sie auf ein Stativ. Jetzt könntest du zum Beispiel einen großen Karton vor der Kamera aufstellen, in den sich jemand reinsetzt. Drücke jetzt auf den Aufnahmeknopf der Kamera und lass die Person aus der Kiste rausklettern. Wenn die Person aus dem Bild gegangen ist, drückst du bei der Kamera auf „Stopp“ - deswegen heißt der Aufnahmetrick auch so.

    Lass jetzt jemand anderen in die Kiste klettern - aber achtet darauf, dass sich weder die Kamera noch die Kiste bewegt. Jetzt kannst du wieder auf „Aufnahme“ drücken und die zweite Person klettert raus, geht aus dem Bild und du drückst wieder auf Stopp. Auf diese Weise kannst du nacheinander alle deine Freunde aus der Kiste steigen lassen. Wenn du fertig bist und den Film abspielen lässt, sieht es so aus, als wären von Anfang an alle in der Kiste, denn durch deinen Stopptrick wurde ja nie aufgenommen, wie eine andere Person hinein steigt. So man fragt sich natürlich, wie alle in die Kiste gepasst haben!

    Eine Weiterentwicklung des Stopptricks ist die Filmtechnik Stop-Motion, die zur Animation von Gegenständen eingesetzt wird. Einige Animationsfilme verwenden diese Technik. Beispiele dafür sind die Filme „Coraline“, „Das Sandmännchen – Abenteuer im Traumland“ oder auch die „Wallace und Gromit“-Filme. Was „Stopp“ bedeutet weißt du ja. „Motion“ ist englisch und heißt „Bewegung“ - damit ist bereits zusammengefasst, was du bei dieser Technik machen musst. Man stellt einen Gegenstand vor der Kamera auf, zum Beispiel eine Knetfigur. Dann nimmt man ein Bild auf und stoppt die Kamera. Jetzt bewegt man die Knetfigur, aber nur ein ganz kleines bisschen. Man nimmt wieder ein Bild auf, stoppt die Kamera, bewegt die Figur wieder ein Stückchen und so weiter. Wenn man - nach ganz vielen kleinen Bewegungen und kurzen Aufnahmen - den Film abspielt, sieht es aus, als würde sich die Knetfigur bewegen.

    Eine einfache Version des Stopptricks ist zum Beispiel der Legetrick. Hierbei werden zunächst Figuren und Formen ausgeschnitten und auf einer Fläche vor einer feststehenden Kamera immer ein kleines Stück bewegt. Nach jeder Bewegung wird ein Bild gemacht und wenn man am Ende alle Bilder schnell hintereinander ablaufen lässt, entsteht eine flüssige Bewegung. Fertig ist der Legetrick-Film.

  • Storyboard

    Ein Storyboard kannst du dir in etwa so vorstellen wie einen Comic ohne Sprechblasen. Während ein Drehbuch die Handlung und die Drehanweisungen (z.B. die Kameraeinstellungen) als Text beschreibt, stellt das Storyboard den Film oder einzelne Szenen in Bildern dar. Das Storyboard kann dabei helfen, einen Film genau zu planen, was zum Beispiel dann besonders wichtig ist, wenn der Film sehr teuer und aufwendig ist.

  • Streaming

    Streaming („s-trieming“) ist Englisch und heißt Strömung. In der Filmwelt hat es aber nichts mit einer Wasserströmung zu tun, sondern mit dem „Datenfluss“. Wenn du einen Film „streamst“ (s-triemst), dann siehst du ihn dir direkt über das Internet an.

    Wenn du dich sehr für einen Film interessierst und ihn gerne sehen würdest, ohne dafür ins Kino zu gehen, dann kannst du eine DVD oder Blu-ray kaufen, oder ihn eben im Internet schauen - das wird „Streaming“ genannt oder auch (etwas zutreffender) Video on Demand, was übersetzt bedeutet: „Video nach Bedarf“ oder „Video auf Anforderung“. Bei einigen Webseiten werden die Filme gekauft und anschließend auf den Computer heruntergeladen; bei den meisten Streaming-Seiten wird stattdessen pro Monat ein bisschen Geld bezahlt und die Filme können dann dafür direkt auf der Internetseite angesehen werden, ohne sie herunterladen zu müssen.

    Während du dir dort also einen Film ansiehst, arbeitet die Webseite im Hintergrund auf Hochtouren. Damit das Bild nicht plötzlich vor dem spannenden Ende stoppt und du keine quälenden 10 Minuten wartest, bis der Rest des Films geladen ist, müssen die Daten des Films sozusagen immer durch das Internet zu dir„strömen“ und dafür sorgen diese Streaming-Webseiten.

    Inzwischen kann man auch das ganz normale Fernsehprogramm streamen, dafür haben die meisten Fernsehsender extra sogenannte Mediatheken eingerichtet, in denen du Filme oder Sendungen, die du im Fernsehen vielleicht verpasst hast, ganz einfach im Internet anschauen kannst.

    Der große Vorteil dabei ist, dass du dir die Filme nicht mehr auf deinen Computer herunterladen musst und dadurch viel mehr Speicherplatz für deine eigenen Filme und Fotos hast. Auch der Plastikmüll, der durch DVD-Hüllen entsteht, wird so um einiges verringert.

    Blöd ist allerdings manchmal, dass der Lieblingsfilm dann plötzlich nicht mehr auf einer Streaming-Webseite angeboten wird – dann sehnt man sich doch nach der guten alten DVD oder Blu-ray.

    Das durchlaufende Film-, Serien- und Sendungsprogramm im TV wird übrigens auch „analoges Fernsehen“ genannt.

  • Stummfilm

    In der Frühzeit des Kinos hatte man noch keine Möglichkeit, zusammen mit dem Bild auch den Ton aufzunehmen oder hielt es für zu teuer und unnötig; in diesem Sinne also waren die frühen Filme „stumm“. Man hörte zum Beispiel die Schauspieler nicht sprechen, keinen Straßenlärm oder Pferdegewieher.

    Wenn im Film unbedingt eine Erklärung notwendig war oder jemand etwas sagen sollte, konnte man zwar eine schwarze Tafel mit dem Text filmen, aber du kannst dir denken: Für lange Gespräche hat sich der Film damals noch nicht geeignet.

    Dass der frühe Film stumm war, heißt aber noch lange nicht, dass es im Kino leise war! Ein Klavierspieler im Kino begleitete den Film musikalisch - manchmal war es sogar ein Orchester. Eine tolle Erfindung war die Filmorgel, auf der ließ sich nämlich nicht nur Musik spielen.

    Mit der Filmorgel konnte man auch eine Menge Geräusche nachahmen: Regenprasseln, das Tuten einer Eisenbahn, Donner, eine Autohupe, Vogelzwitschern und vieles mehr. Auch heute noch finden regelmäßig Aufführungen von Stummfilmen mit musikalischer Begleitung statt, so dass du miterleben kannst, wie eine Filmaufführung früher gewesen sein muss.

    Für Expertinnen und Experten

    Als schließlich der Ton zum Film kam, brachte das eine Unmenge an Veränderungen mit sich: Es entstanden neue Filmarten, die Geschichten veränderten sich und auch die Art, einen Film zu drehen.

    So wurde es möglich, die Handlung schneller voranzutreiben, da nicht mehr alles in den Bildern erzählt werden musste, sondern Informationen auch über Gespräche vermittelt werden konnten. Es entstand das Musical als neues Genre und eine neue Art der Komödie, in der es lustige und bissige Gespräche gab, während Slapstickfilme langsam verschwanden. Viele Schauspieler verloren ihren Job, weil ihre Stimme einfach nicht zu ihrem Bild passte, dafür fingen Schauspieler mit Theatererfahrung beim Film zu arbeiten an.

    Der Tonfilm wurde als realistischer angesehen, also als lebensnäher, aber in der Anfangszeit hat der Ton das Bild erst einmal „unrealistischer“ gemacht. Die neuen Kameras waren nämlich sehr schwer und konnten nicht so einfach bewegt werden und auch die Schauspieler durften sich für eine gute Tonaufnahme nicht zu sehr bewegen. Auch wenn dieses Problem schnell gelöst wurde, traten danach neue Probleme auf, die sich auf die Filmherstellung auswirkten.

    Sich mit der Geschichte des Tonfilms zu beschäftigen, ist also wirklich lehrreich, denn wer bisher dachte, dass Filmtechnik und Filminhalt nichts miteinander zu tun haben, der merkt schnell, dass es anders ist!

  • Stunt/Stuntman

    Ein Stunt ist eine schwierige oder gefährliche körperliche Aktion. Das kann ein Sturz sein, eine Verfolgungsjagd, eine gefährliche Sportart oder ein Kampf im Film. Manche Schauspieler und Schauspielerinnen machen ihre Filmstunts (oder zumindest einige davon) selbst. Aber da Stunts sehr viel Übung erfordern und oft ziemlich gefährlich sein können, springt in diesen Szenen meist ein Stuntman oder eine Stuntfrau ein, also ein männliches oder ein weibliches Double.

    Diese Fachmänner und Fachfrauen wissen zum Beispiel ganz genau, wie man hinfällt, ohne sich zu verletzen, durch Feuer läuft, ohne sich zu verbrennen oder wie man einen Kampf nachstellt, der zwar echt aussieht, in dem aber niemandem wehgetan wird.

  • Suspense (Spannung)

    Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um einen Film spannend zu machen. Eine Verfolgungsjagd ist spannend. Ein Cliffhanger in einem Film oder einer Serie kann auch Spannung erzeugen. Die Suspense spielt dagegen mit dem, was du über die Filmhandlung weißt, und damit, dass du mehr Einblicke in die Handlung hast als die Filmfiguren.

    Lass uns doch mal an den Film „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ denken. Als Zuschauer wissen wir, dass sich die Böse Königin in eine alte Frau verwandelt hat, um Schneewittchen zu täuschen. Schneewittchen weiß das aber nicht. Wir haben als Zuschauer also einen Wissensvorsprung und sind in großer Sorge um Schneewittchen, die noch völlig ahnungslos ist über die Gefahr, die ihr droht. Also schauen wir gespannt zu, ob Schneewittchen den vergifteten Apfel von der Königin annimmt, und würden sie am liebsten warnen. Genau diese Art von Spannung wird „Suspense“ genannt.

    Das Wort „Suspense“ ist übrigens Englisch und bedeutet so viel wie „Gespanntheit“. Vielleicht hast du ja schon mal den Namen Alfred Hitchcock gehört. Er war ein berühmter Regisseur und ein großer Meister dieser Art von Spannungsaufbau. Darum wird oft gesagt, dass er den Begriff in der Filmwelt bekannt gemacht hat.

    Das Gegenteil von „Suspense“ ist „Surprise“, also die „Überraschung“. Das heißt, du bist dann in einem Film genauso überrascht wie die Filmfiguren davon, wer zum Beispiel der Dieb ist oder der Bösewicht, der hinter allem steckt.

  • Synchronisation

    Viele der Filme, die du gerne siehst, werden in anderen Ländern hergestellt. Dann reden die Schauspieler und Schauspielerinnen natürlich kein Deutsch, sondern Englisch oder Dänisch oder Französisch oder was ganz anderes. Damit du trotzdem ins Kino gehst und nicht nur Bahnhof verstehst, werden diese Filme synchronisiert. Das heißt, dass in einem Tonstudio deutsche Sprecher die Dialoge aufsagen. Die eingesprochenen Dialoge werden aufgenommen und ersetzen dann die richtigen Stimmen, die man auch „Originalstimmen“ nennt. Als sogenannter Synchronsprecher hat man es aber gar nicht so einfach, denn das Eingesprochene sollte schließlich so gut wie möglich zu den Mundbewegungen, die man im Film sieht, passen. Synchronsprecher müssen also nicht nur auf die Länge der Wörter, sondern auch auf die Betonung achten.

    In Deutschland sind wir sogar ein bisschen verwöhnt, was die Synchronisation angeht. Für uns ist es vollkommen normal, dass die Filme und Serien, die wir gerne schauen, auf Deutsch synchronisiert werden – das ist allerdings nicht überall so. In vielen anderen Ländern werden aufgrund der hohen Kosten nur wenige Filme synchronisiert, die meisten bekommen Untertitel.  Und in Polen, Russland, Lettland und Litauen zum Beispiel werden viele Filme, darunter auch Hollywood-Produktion, nur von einem Sprecher „übersprochen“. Vielleicht hast du schon mal in den Nachrichten gesehen, dass jemand auf Englisch interviewt wird und jemand anderes dir das Gesagte zeitgleich oder ein bisschen versetzt auf Deutsch übersetzt –  genauso läuft das in diesen Ländern auch im Film ab. Manche von euch kennen das bestimmt auch von Kinderfilmfesten, dort werden euch ausländische Filme häufig live übersetzt. Toll an der Übersprechung, aber auch an Untertiteln, ist in jedem Fall, dass du neben der Übersetzung immer noch die Originalstimmen hören kannst. 

  • Szene

    Mit einer Szene ist der Abschnitt einer Filmerzählung gemeint. Wichtig ist dabei, dass dieser Abschnitt eine Einheit bildet.

    Wenn in einem Kriminalfilm zum Beispiel zuerst gezeigt wird, wie Einbrecher einen Laden ausräumen, und wir dann sehen, dass die Polizei am nächsten Tag im Laden nach Spuren sucht, sind das zwei verschiedene Szenen. Auch wenn der Ort der gleiche bleibt, bilden die beiden Abschnitte keine Einheit, denn sie zeigen ja ganz unterschiedliche Handlungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten.

    Szenen, die inhaltlich zusammenhängen, nennt man eine Sequenz.

  • Szenerie

    Das Wort „Szenerie“ kommt vor allem im Theater vor, wo es die Bedeutung von „Bühnenbild“ hat. Im Film ist die Szenerie das Bild, vor dem die Schauspieler zu sehen sind. In sehr frühen Filmen wurde die Szenerie noch gemalt - später wurde sie gebaut, wodurch es möglich war, sie an verschiedenen Orten einzusetzen. Die Szenenbildner sind für die Aufgabe des Bauens oder Malens einer Szenerie zuständlich. Sie suchen auch die Drehorte aus, die sich für bestimmte Szenen im Film eignen.

    Meistens spiegelt die Szenerie das Umfeld einer Person im Film wider. Manchmal kann eine Szenerie uns viel über eine Person sagen: ohne, dass die Person da ist, können wir an bestimmten Orten ablesen, mit was für einer Person und mit welcher Umgebung wir es zu tun haben. Ein unordentliches Kinderzimmer sagt uns, dass der Mensch, der darin lebt, vermutlich ein wenig chaotisch ist; ein Bild von einer Stadt mit vielen Hochhäusern sagt uns, dass der Film in einer Großstadt spielt.

    Szenerien geben dir nicht nur Aufschluss über den Ort einer Handlung, sondern manchmal auch über die Gefühle eines Menschen. Wenn zum Beispiel ein Protagonist im Film traurig ist, dann kommt es manchmal vor, dass das Wetter in einer Szenerie seine Gefühlslage versinnbildlicht. Regen steht für Trauer, Sonne für Glück oder gute Laune und Blitz und Donner können für Streit zwischen zwei Personen eingesetzt werden. Dir fallen bestimmt noch mehr solcher Beispiele ein.

    Manchmal filmt die Kamera eine atemberaubende Szenerie. Berglandschaften oder Sonnenuntergänge laden euch oft dazu ein, den Blick ganz auf die schöne Szenerie zu lenken und die Bilder zu genießen.

  • Szenografie/Szenenbildner

    Die Szenografie beschäftigt sich mit der Gestaltung des Raums. Zu den Aufgaben des Szenografie-Teams gehört es also, nach geeigneten Drehorten zu suchen oder Drehorten nachzubauen, die Orte durch Bauten und Dekorationen zu gestalten und Requisiten zu beschaffen. Das klingt, als bräuchten die Szenografen viel handwerkliches Geschick, und das stimmt auch!

    Darüber hinaus ist es aber auch eine künstlerische Aufgabe, denn die Gestaltung eines Raums kann bereits eine ganz bestimmte Atmosphäre herstellen oder uns etwas über die Person erzählen, die an diesem Ort lebt: Ist die Person ordentlich oder ein Chaot? Liest sie gerne oder interessiert sie sich für Musik? Lebt in diesem Zimmer ein Kind oder ein Erwachsener? Spielt die Geschichte in der Vergangenheit oder in der Zukunft? Auch ohne dass sich eine Person darin aufhält, kann uns ein Raum eine Geschichte erzählen.