Großes Filmlexikon

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  • O-Ton

    Wenn in einem Dokumentarfilm beispielsweise ein Schafhirte in England über seine Arbeit befragt wird, hört man die blökenden Schafe im Hintergrund, den Wind, der ins Mikrofon pfeift und vielleicht den Schäfer, wie er Englisch spricht. Das alles ist der Originalton, weil er eben genau so mitgefilmt wurde, wie die Bilder, die du siehst. Der O-Ton darf natürlich im Nachhinein noch ein bisschen verändert werden: hier und da wird die Lautstärke geregelt oder ein unangenehmes Rauschen herausgeschnitten.

    Die Off-Stimme des Sprechers aber, der dir zwischendurch etwas über die gezeigte Landschaft oder die Schafe erzählt, ist nicht der Originalton, denn sie wurde im Tonstudio aufgenommen und erst später dem Film hinzugefügt.

  • Objektiv

    Das Objektiv, kurz für Objektivglas, sitzt ganz vorne an einer Kamera und ist sozusagen das Auge der Kamera.

    Es funktioniert auch fast genauso wie ein menschliches Auge, nur dass dein Auge im Gegensatz zum Objektiv in der Lage ist, sich auf alle Gegenstände einzustellen. Deinem Auge ist es egal, ob Gegenstände, die du betrachtest, zum Beispiel ganz weit weg oder ziemlich nah an dir dran sind – es stellt sich darauf ein. Der Gegenstand, auf den du dich konzentrierst, steht für dein Auge im Fokus, denn dein Auge stellt den Gegenstand ohne, dass du etwas tun musst, scharf. Und falls es das nicht automatisch tut, hilft dir eine Brille dabei.

    Da Objektive keine Brillen tragen können, gibt es unterschiedliche Arten von Objektiven. Ein Objektiv dafür, wenn der Kameramann einen Gegenstand betrachtet, der weit weg ist, ein anderes für Gegenstände, an denen der Kameramann ziemlich nah dran ist und viele mehr. Der Kameramann oder die Kamerafrau wechselt also bei den Dreharbeiten öfter mal das Objektiv, in dem er oder sie das alte von der Kamera abdreht und ein neues draufsetzt.

    Mit dem Objektiv wird meistens versucht ein Bild so aufzunehmen, dass es durch die Kamera genauso aussieht, als würdest du es selbst durch deine Augen betrachten. Es gibt aber auch Objektive, die das Bild extrem  verzerren und Gegenstände so größer/kleiner oder breiter/ schmaler wirken lassen, als du sie in Wirklichkeit siehst.

  • Off-Stimme

    „Off“ hat auf Englisch unter anderem die Bedeutung „Das Aus“. Von „Off-Ton“ spricht man dann, wenn die Quelle des Tons, also das, was den Ton verursacht, nicht im Bild zu sehen ist, außerhalb des Bildes ist. Genauso ist es mit der Off-Stimme: Sie gehört zu einem Sprecher, der gerade nicht im Bild ist. Die Off-Stimme ist allerdings nicht das Gleiche wie die Voice-over-Stimme, denn in der „Filmwelt“ ist die Off-Stimme zu hören, während sich die Voice-over-Stimme an dich als Zuschauer oder Zuschauerin richtet, aber von den Figuren in der Handlung (normalerweise) nicht gehört wird.

  • Offenes Ende

    Hast du schon mal einen Film gesehen, bei dem du am Ende dachtest, da fehlt etwas, oder bei dem Fragen nicht beantwortet wurden? Dann hast du einen Film mit einem offenen Ende geschaut. Der Film endet dann anders als zum Beispiel ein Film mit einem Happy End. Ein offenes Ende ist es dann, wenn nicht alle Fragen beantwortet werden, nicht alle Geheimnisse auflöst werden oder es keinen eindeutigen Abschluss gibt.

    Es kann natürlich sein, dass manchmal vergessen wurde, manche Dinge aufzuklären, doch ganz oft ist das beabsichtigt. Ein Cliffhanger ist zum Beispiel ein offenes Ende. Dann gibt es häufig eine Film-Fortsetzung, in der die Geschichte noch weiter erzählt wird.

    Es gibt aber auch Filme mit einem offenen Ende, die keine Fortsetzung haben, und die mit Absicht eine Geschichte nicht auflösen oder zu Ende erzählen. Diese sollen dann zum Beispiel den Zuschauer zum Nachdenken bringen oder auch zeigen, dass ein Problem nicht einfach so gelöst werden kann, sondern über die Filmhandlung hinaus besteht. Viele Animes haben ein solches offenes Ende.

  • Open-Air-Kino

    Das deutsche Wort für Open-Air-Kino ist „Freiluftkino“. So heißt diese Art der Veranstaltung, weil dabei Filmvorführungen unter freiem Himmel stattfinden stattin einem Kinosaal.                                                           Dafür wird an einem geeigneten Ort eine große Leinwand aufgebaut; manchmal werden Stühle aufgestellt, es kann aber auch sein, dass die Zuschauer und Zuschauerinnen auf einer Wiese sitzen.

    Das geht natürlich nur, wenn es warm genug ist, deswegen finden Open-Air-Vorstellungen nur im Sommer statt, am späten Abend, wenn es dunkel genug ist, um den Film gut sehen zu können.Natürlich kann man auch im Sommer Pech mit dem Wetter haben und es fängt an zu regnen oder ist sehr kühl, aber mit etwas Glück kann es ein ganz besonderes Erlebnis werden, einen Film im Freien zu sehen.

  • Oscar(s)

    „Und der Oscar geht an....“ heißt es jedes Jahr in Hollywood - aber Oscar ist nicht etwa ein Junge, der von einem netten Paar adoptiert wird, sondern der wohl wichtigste amerikanische Filmpreis. Der Oscar wird schon seit 1929 verliehen, also seit über 80 Jahren. Die Trophäe ist eine vergoldete Statue in Form eines Mannes, der auf einer Filmrolle steht und sich auf einem Schwert abstützt.

    Eigentlich heißt dieser Filmpreis "Academy Award of Merit" und es wird immer noch darüber gestritten, wie er den Namen "Oscar" erhalten hat. Das mit dem Namen ist wirklich rätselhaft. Es gibt gleich vier Taufpaten, die alle fest darauf beharren, dass sie die Namensgeber sind.

    Die ehemalige Bibliothekarin der Akademie Margaret Herrick soll beim Anblick der Trophäe gesagt haben: "Der sieht ja aus wie mein Onkel Oscar!" In Nachforschungen fand man heraus, dass sie tatsächlich einen Onkel namens Oscar hatte. Neben dem Filmkritiker Sidney Skolski sah sich auch die Schauspielerin Bette Davis als Taufpatin, die in der Statue ihren ersten Ehemann Harmon „Oscar“ Nelson gesehen haben will. Der vierte und letzte im Bunde ist der Filmemacher Walt Disney. Er hatte mitbekommen, wie die Akademie einen Namen für die Trophäe gesucht hat. Dabei muss der Name "Oscar" gefallen sein. Als Walt Disney dann den Academy Award of Merit gewann, bedankte er sich für seinen "Oscar".

    Es gibt diesen Preis nicht nur für den besten Film, sondern inzwischen werden jedes Jahr 24 der begehrten goldenen Statuen verliehen, zum Beispiel für die beste Regie, den besten Ton, die beste Filmmusik und die besten visuellen Effekte. Wahrscheinlich kennst du einige Preisträger aus dem Bereich „Bester animierter Spielfilm“, zum Beispiel „Oben“, „WALL-E“ und „Ratatouille“.

    Einen Oscar gibt es auch für den besten fremdsprachigen Film - alle anderen Preise gehen an Filme aus Amerika, die im Jahr vor der Preisverleihung im Kino liefen. Die Filmemacher freuen sich aber nicht nur, wenn sie tatsächlich einen Oscar bekommen, sondern auch dann, wenn sie für den Preis vorgeschlagen (man sagt: nominiert) werden.

  • Outtakes

    Wenn bei einem Filmdreh eine Panne passiert, zum Beispiel, dass Schauspieler ihren Text vergessen oder es eine lustige Unterbrechung gibt, dann nennt man das einen Outtake. Diese Outtakes werden oftmals auf DVDs als zusätzliches Material veröffentlicht.

    Das Wort „Outtakes“ kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „Herausnahme“. Genau das sind diese Szenen nämlich: Sie werden aus dem Film herausgenommen. Das müssen nicht immer nur Szenen sein, die lustig sind, weil beim Drehen etwas schief gegangen ist. Es können auch Szenen sein, die zwar interessant sein mögen, die den Film am Ende aber zu lang machen würden. Man wird diese Szenen nicht im Film vermissen, denn die Drehbuchschreiber und Regisseure achten schon sehr darauf, dass die Handlung trotz "Outtakes/Herausnahmen" keine Lücken hat.

    Spricht man bei "ouutakes" ausschließlich von schief gegangenen Szenen, dann kann man auch „Bloopers“ dazu sagen. Wenn mehrere dieser Bloopers zusammengeschnitten werden, dann ist das ein Gag Reel.

    Gag Reels befinden sich entweder am Ende eines Filmes (im Abspann) oder als Sonderausstattung auf DVDs. Für animierte Filme, wie zum Beispiel „Die Monster AG“ oder „Das große Krabbeln“ wurden sogar absichtlich verpatzte Szenen produziert, die so aussehen wie "Outtakes"! Das ist deshalb besonders witzig, weil die Figuren in Trickfilmen ja keine Schauspieler sind und eigentlich keine Probleme mit Versprechern oder Missgeschicken vor der Kamera haben können.
    Bei den Computeranimationsfilmen ist der Abspann mit den Credits meist besonders lang. In diesem Fall können die Outtakes der Langeweile entgegenwirken und ein paar Extra-Gags anbieten. Es lohnt sich also, bis zum Schluss im Kino sitzen zu bleiben, denn die Filmproduzenten heben sich den lustigsten Gag meist für das Ende auf! Die Filmemacher wollen damit auch erreichen, dass nebenbei auf die Namen der vielen Beteiligten am Film im Abspann ein wenig mehr geachtet wird.