Großes Filmlexikon

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  • Beamer

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  • Bechdel-Test

    Bei dem Bechdel-Test handelt es sich um einen Test, mit dem man untersuchen und bewerten kann, ob Frauen als Figuren in einem Film vorkommen und wie groß ihre Rolle in der Geschichte ist.

    Die drei Fragen, die bei diesem Test gestellt werden sind:

    •             Gibt es mindestens zwei Frauenrollen?

    •             Sprechen diese beiden Frauen miteinander?

    •             Unterhalten sie sich über etwas anderes als über einen Mann?

    Inzwischen wurden auch neue Fragen zu dem Test hinzugefügt, zum Beispiel, ob die beiden Frauenfiguren Namen haben.

    Du kannst diesen Test mit allen möglichen Filmen machen, egal welches Genre sie haben. Der Test ist zwar nicht von Wissenschaftlern erfunden worden, aber er wurde schon von vielen Journalisten oder Kritikern benutzt. Dabei sind sie auf überraschend viele Filme gestoßen, die den Bechdel-Test nicht bestanden haben. Das sind dann in dem meisten Fällen Filme, in denen Männer eine größere Rolle spielen als Frauen. Der Bechdel-Test weist damit daraufhin, dass die Rollen von männlichen und von weiblichen Figuren in Filmen oft ungleich verteilt sind. Das ist nicht nur ungerecht, es zeigt auch sehr deutlich, wie seltsam oft über die Rollen von Frauen und Männern gedacht wird – im Film und in der ganzen Gesellschaft.

    Dabei sagt der Test aber nichts darüber aus, ob ein Film gut ist oder ob er dir gefällt. Es kann ja sein, dass ein Film in einer Zeit spielt, in der Frauen noch nicht so viele Freiheiten hatten und dass es deshalb fast nur Männerfiguren in dem Film gibt. Oder denk einfach nur an Hanni und Nanni. Sie gehen auf ein Mädchen-Internat. Logisch, dass in diesem Film die Jungen weniger oft vorkommen. Er würde also den Test ganz locker bestehen. Trotzdem kannst du dich fragen, ob Mädchen und Jungen in ihrem Verhalten heute noch so sind, wie in Hanni und Nanni dargestellt.

    Der Name des Tests kommt übrigens von einer amerikanischen Comic-Zeichnerin, von Alison Bechdel. Sie hat 1985 in einer ihrer Cartoons zwei Frauen gezeichnet und die eine erzählt der anderen, dass sie nur Filme anschaut, bei denen die drei Fragen, die oben stehen, mit Ja beantwortet werden können. Darum wurde der Test auch nach ihr benannt.

  • Beleuchtung

    Mit Beleuchtung ist im Film die Art und Weise gemeint, wie man das Licht einsetzt. Es geht also zum einen darum, welche Art von Lampen man einsetzt oder ob man sogar bei natürlichem Licht (also bei Sonnenlicht) dreht.

    Es geht aber auch darum, wie man die Lampen einsetzt. Man kann unterschiedliche Beleuchtungsarten unterscheiden, welche die Stimmung der Bilder beeinflussen können. Durch die Beleuchtung kann die Szene spannend oder gruselig wirken, aber auch fröhlich oder märchenhaft.

    Wenn es in deiner Familie ein besonderes Abendessen gibt, dann stellt ihr euch vielleicht ein paar Kerzen auf den Tisch, für eine besonders gemütliche und feierliche Stimmung.Dagegen ist es eher unwahrscheinlich, dass es in deiner Familie die Tradition gibt, erstmal ein paar große Neonlampen einzuschalten. Licht hättet ihr dann zwar genug, aber es wäre ein grelles und unangenehmes Licht, in dem ihr alle ein bisschen fahl aussehen würdet.

    Licht ist also nicht gleich Licht; Licht kann unterschiedliche Eigenschaften haben und verschiedene Stimmungen erzeugen. Und so ist es auch im Film.

  • Best Boy

    Wenn du mal nach einem Film den Abspann anschaust und die Creditsmitliest, dann ist dir vielleicht der Begriff „Best Boy“ aufgefallen. Dabei ist mit „Best Boy“ aber nicht der „beste Junge“ in der Crew gemeint, sondern er arbeitet in dem Team, das für die Beleuchtung zuständig ist. Der „Best Boy“ ist der Assistent des Gaffers, also des Chefbeleuchters. Er hilft ihm bei dem Aufbau, bei der Positionierung und auch bei der Wartung der Lampen und Scheinwerfer. Er kümmert sich auch um die elektronischen Ausrüstungen, die am Set gebraucht werden. Er ist also nicht nur Beleuchter, sondern kennt sich auch mit Elektronik aus.

    Seinen Namen hat der „Best Boy“ aus der Seefahrt. Auf Schiffen wurde der Assistent, der die rechte Hand von wichtigen Leuten auf dem Schiff wie dem Kapitän war, auch „Best Boy“ genannt. Der Name ist dann auch am Theater und im Filmbereich verwendet worden. Hier ist der „Best Boy“ nämlich die rechte Hand des Gaffers.

    Es können auch Frauen als „Best Boy“ arbeiten. Die heißen dann aber trotzdem Best Boy und nicht etwa Best Girl, obwohl das natürlich besser passen würde.

  • Bild (im Drehbuch)

    Unter einem Bild versteht man Abschnitte, in die eine Szene im Hinblick auf die Dreharbeiten im Drehbuch unterteilt wird.

    Was wird gedreht?“,
    Wo und wann wird gedreht?“,
    Mit wem wird gedreht?“,
    Wie wird gedreht und was wird deshalb alles gebraucht?“

    Um diese Fragen eindeutig beantworten zu können, ist es manchmal notwendig Szenen nochmal in Bilder zu zerlegen. Auf diese Weise lässt sich das Drehbuch noch genauer auf die Gegebenheiten am Dreh anpassen.

    Stell dir vor im Drehbuch eines Kriminalfilms steht folgende Szene: Ein Einbrecher bricht die Tür eines Ladens auf und betritt den Laden.

    Die Filmemacher entscheiden sich nun dazu, den Teil der Szene, der im Inneren des Ladens spielt, in einem anderen Laden zu drehen, als den Teil der Szene, der vor dem Laden spielt. Da man die Frage „Wo wird gedreht?“ für diese Szene nun nicht mehr eindeutig beantworten kann, wird sie in zwei Bilder aufgeteilt.

    Bild (im Drehbuch)

    Dass eine Szene an zwei unterschiedlichen Orten aufgenommen wird, kommt beim Film übrigens ziemlich häufig vor. Die Montage sorgt hinterher dafür, dass es so aussieht, als würde es sich hier um ein und denselben Ort handeln.

  • Blende

    Die Blende ist ein Mittel der Montage, mit der man einen Übergang zwischen zwei Einstellungen erschaffen kann. Wenn dagegen nach einer Einstellung einfach die nächste Einstellung gezeigt wird, dann spricht man von einem „Schnitt“.

    Die zwei bekanntesten Formen der Blende sind die Überblendung und die Schwarzblende. Bei der Überblendung wird das Filmbild langsam immer „durchsichtiger“, als würde es sich auflösen, während gleichzeitig das nächste Bild langsam sichtbar wird; die Einstellungen werden sozusagen übereinander gelegt.

    Bei der Schwarzblende verdunkelt sich das Bild am Ende einer Szene, dann wird es wieder heller und die nächste Einstellung ist zu sehen. Damit kann zum Beispiel angedeutet werden, dass gerade viel Zeit vergangen ist - oder der Filmheld in Ohnmacht gefallen ist und langsam wieder aufwacht.

    Seltener sind Trickblenden wie zum Beispiel die Wischblende: Hier schiebt ein neues Bild das bisherige beiseite. Besonders in älteren Filmen könnt ihr auch eine Irisblende oder Kreisblende sehen. Dabei verengt sich das Filmbild am Szenenende auf einen kreisförmigen Ausschnitt, der besondere Aufmerksamkeit bewirkt.

  • Blockbuster

    Als Blockbuster werden meist sehr erfolgreiche Filme bezeichnet, „Kassenschlager“, die wochenlang im Kino laufen. Allerdings wird nicht jeder erfolgreiche Film automatisch „Blockbuster“ genannt.

    Man meint damit die Filme, die von Anfang an für ein sehr großes Publikum gemacht wurden. Oft sind sie sehr teuer in der Herstellung, man sieht viel Action und es spielen sehr bekannte Schauspieler mit. Außerdem wird für diese Filme sehr viel Werbung gemacht und sie starten in vielen Kinos gleichzeitig. Ein Beispiel für Blockbuster sind die Harry-Potter-Filme.

  • Blu-ray Disc

    Der Name Blu-ray kommt aus dem Englischen und bedeutet „blauer Strahl“ (Englisch blue=blau und ray=Strahl). Wie auch eine DVD, bietet eine Blu-ray die Möglichkeit, Filme auf einer runden, silbernen Scheibe zu speichern. Auf einer Blu-ray gibt es aber viel mehr Speicherplatz und deswegen können darauf Videos mit einer noch besseren Bild-Qualität gespeichert werden (obwohl die Bilder auf DVDs heutzutage natürlich auch sehr gut sind).

    Film besteht aus vielen Bildern und die einzelnen Bilder bestehen aus Dateninformationen, die wie auf der Festplatte eines Computers gespeichert sind. Im Unterschied zur DVD hat die Blu-ray mehrere Schichten, auf denen Daten gespeichert sind. Um sie lesen zu können, bracht der Blu-ray-Player einen stärkeren Laser. Ein Unterschied ist außerdem, dass eine Blu-ray-Disc ein wenig teurer als eine DVD ist. Für eine Blu-ray braucht ihr außerdem ein Gerät, das diese Discs erkennen und abspielen kann. Ein einfacher DVD-Player reicht da nicht mehr aus. Bald schon wird es 4k-Player geben. 4k übertrifft selbst Blu-ray noch einmal in seiner Schärfe und Genauigkeit. Das ist dann Video für Adleraugen!

  • Bluescreen/Greenscreen

    Wie fliegt Bibi Blocksberg auf ihrem Besen durch die Luft und wie verschwindet Harry Potter unter seinem Zaubermantel?

    Ihr Geheimnis sind keine Zaubersprüche, sondern ein Computerprogramm und ein blauer oder grüner Hintergrund. Diesen Hintergrund nennt man Bluescreen (blau) oder Greenscreen (grün).

    Du musst dir das ungefähr so vorstellen, dass der Harry-Potter-Darsteller vor einem einfarbigen Hintergrund gefilmt wird, einem grünen zum Beispiel. Mit dem Computerprogramm wird erreicht, dass alles, was in dem gefilmten Bild grün ist, durch ein anderes Bild ersetzt wird, zum Beispiel durch die Aufnahme der Bibliothek, ein bisschen so, als würdest du eine Person aus einem Foto ausschneiden und auf ein anderes Foto draufkleben. Um Harry unsichtbar zu machen, muss man ihm nun einfach einen grünen Umhang geben - denn dort, wo dieses Grün ist, wird ja vom Computer wieder die Bibliothek eingesetzt und Harry verschwindet aus dem Bild.

    Was jetzt einfach klingt, ist in Wirklichkeit aber viel komplizierter und es gibt einiges zu beachten, damit das Ergebnis gut wird. Wenn das Bild nicht gelingt, sieht es nämlich tatsächlich aus, als wäre die Person „ausgeschnitten“ und vor dem neuen Hintergrund eingefügt worden - nicht besonders beeindruckend.

  • Bollywood

    „Bollywood“ ist ein künstliches Wort, bei dem die indische Stadt „Bombay“ und der berühmte Stadtteil von Los Angeles, „Hollywood“, in einem Wort zusammengefasst wurden. Was haben diese Städte gemeinsam? In beiden werden viele Filme gedreht. So lustig, wie die Erfinder des Wortes „Bollywood“ ihre Idee fanden, Bombay und Hollywood zu kreuzen, finden die Bewohner und die Filmschaffenden in der westindischen Großstadt das selber eher nicht. „Bombay“ ist nämlich der englische Name ihrer Stadt, die eigentlich Mumbai heißt. In Mumbai gibt es sehr erfolgreiche Filmstudios. Hier entstehen großartige Filme, die in vielen Ländern der Welt sehr populär sind. Darauf möchte man in Indien zu Recht stolz sein. Kann man aber nicht so richtig, wenn Mumbai immer nur mit Hollywood verglichen und dabei etwas lächerlich gemacht wird. Das Wort „Bollywood“ kann die Bewohner von Mumbai auch auf unangenehme Weise daran erinnern, dass ihre Großstadt und ihr Land einst von Engländern regiert wurden.
    Für viele Fans indischer Filme hat „Bollywood“ wiederum eine ganz andere Bedeutung. Sie denken dabei in erster Linie an Filme, die lebensfroh und bunt sind, die voller Humor sind, die sehr romantische Liebesgeschichten erzählen und in denen viele Tanz- und Gesangseinlagen geboten werden. Wenn sie von „Bollywood“-Filmen sprechen, dann meinen sie einen speziellen Stil, der ihnen ganz besonders gut gefällt. Bei ihnen ist es sehr liebevoll gemeint. Der Film TRÄUME SIND WIE WILDE TIGER spielt mit den Themen und den Ideen, die Fans dieser Filme so sehr mögen.
    Es bleibt etwas komisch, dass manche mit „Bollywood“ einen filmischen Leckerbissen beschreiben, während andere dabei an einen - auf verschiedene Art - unpassenden Vergleich und an eine bedrückende Geschichte ihres Landes denken müssen.

     

  • Buchverfilmung

    Bei einer Romanverfilmung dient die Geschichte aus einem schon veröffentlichten Buch als Vorlage für das Drehbuch eines Films.

    Vielleicht hast du schon einmal Die unendliche Geschichte von Michael Ende oder die Ostwind-Bücher gelesen und dir anschließend die Filme dazu angesehen? Sie sind gute Beispiele für eine Buch- oder Romanverfilmung. Der Drehbuchautor kann sich beim Schreiben für den neuen Film an der Handlung und den Figuren aus dem Buch orientieren.

    Manchmal muss er aber – das ist dir vielleicht auch schon einmal aufgefallen – Dinge aus den Büchern im Filmdrehbuch weglassen, weil sie sich nur in den Gedanken der Menschen im Buch abspielen. Es kann auch sein, dass du dir in deiner Fantasie beim Lesen ganz andere Bilder ausgemalt hast, als sie die Filmemacher in ihren Filmen zeigen. Man kann sehr leicht bei demselben Stoff verschiedene Vorstellungen und Fantasien haben. Manchmal wird man beim Filmeschauen überrascht und freut sich, die Buchgeschichte noch einmal auf der Leinwand zu erleben. Man kann aber auch enttäuscht werden, wenn der Film ganz anders ausschaut als gedacht oder zu viele Teile aus dem Buch einfach nicht im Film vorkommen.

    Es gibt auch Comicbuchverfilmungen wie zum Beispiel Gregs Tagebuch oder sogar Verfilmungen von Bilderbüchern wie im Fall von Wo die wilden Kerle wohnen.

  • Budget

    „Wie bitte? Das kostet 50 €? Ich darf höchstens 5 € ausgeben.
    50€ liegt weit über meinem Budget!“

    Mit Budget ist eine festgelegte Geldsumme gemeint, die nicht überschritten werden darf. Bevor Filmemacher überhaupt anfangen zu planen, wissen sie meist schon, wie viel Geld der gesamte Film kosten darf. Gagen, Drehgenehmigungen, Kostüme und und und – alles kostet Geld.  Damit nicht zu viel ausgegeben wird, müssen alle Kosten, die für einen Film anfallen, aufgestellt und immer im Auge behalten werden.

    Filme, die nur ein sehr kleines Budget zur Verfügung haben, nennt man auch „Low-Budget-Filme“.  „Low-budget“ ist Englisch und bedeutet „wenig Budget“. Was für den einen allerdings wenig ist, kann für den anderen schon unfassbar viel sein. Das spielt für „No-Budget-Filme“ überhaupt keine Rolle, denn sie müssen komplett ohne Budget auskommen.

    Über einen guten Film entscheidet allerdings nicht nur das Budget, sondern auch und vor allem eine gut erzählte Geschichte!