Großes Filmlexikon

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  • MacGuffin

    Dabei gibt es ganz unterschiedliche Objekte, die ein „MacGuffin“ sein können. In „Kung Fu Panda“ ist es eine heilige Schriftrolle, aber es kann auch ein Zettel mit einer Geheimformel, eine kleine Statue oder einfach ein Koffer sein, bei dem wir im ganzen Film nicht erfahren, was darin ist. Der Witz ist: Als Zuschauer müssen wir auch gar nicht unbedingt wissen, was in dem Koffer ist. Spannend ist es trotzdem, denn die Aufgabe eines „MacGuffins“ ist es, die Geschichte in Gang zu bringen und die Figuren dazu zu motivieren, zu handeln.

    Dafür muss das Objekt für uns Zuschauer nicht wirklich etwas Besonderes sein, solange es nur für die Figuren im Film wichtig genug ist, dann funktioniert es genau so wie in „Kung Fu Panda“.

    Der Begriff „MacGuffin“ wurde übrigens von dem Alfred Hitchcock in die Filmsprache eingeführt. Hitchcock war ein berühmter Regisseur und es gibt in fast jedem seiner Filme einen „MacGuffin“.

  • Making-of

    Manchmal findet man bei dem Bonusmaterial (also dem Zusatzmaterial) einer DVD das so genannte „Making of“. Das ist englisch und heißt so viel wie „Herstellung von“. Ein Making of ist also eine kurze Dokumentation, die uns einen Einblick in die Herstellung des Films gibt.

    Für so filmbegeisterte Zuschauer wie dich kann das Making of sehr spannend sein, da man viel darüber lernen kann, wie ein Film gemacht wird und wie er funktioniert. Man sieht nicht nur die Arbeiten des Filmteams am Drehort, sondern oft gibt es auch Interviews mit den Schauspielern, dem Regisseur oder anderen wichtigen Mitarbeitern. Sie erzählen von ihren Aufgaben und erklären manchmal einige Filmtricks. Du wirst überrascht davon sein, wie anders die =[gt] Szene bei der Aufnahme wirkt als beim fertigen Film! Der Vergleich kann dir dabei helfen, die Bedeutung des Tons, der Filmmusik, der visuellen Effekte und vieler weiterer Bearbeitungen besser zu verstehen.

  • Maske/Maskenbildner

    Vom Wegschminken kleiner Fältchen bis zur Verwandlung einer jungen Schauspielerin in eine alte Oma oder ein gemeines Monster - das alles gehört zu den Aufgaben der Maske. Genau wie das Kostüm hilft die Maske, die Schauspieler in andere Personen zu verwandeln - allerdings geht es beim Kostüm um die Kleidung und bei der Maske um den Körper.

    So gehört es zu der Aufgabe eines Maskenbildners oder einer Maskenbilderin, dem Harry-Potter-Darsteller eine Blitznarbe auf die Stirn zu schminken, einer Schauspielerin spitze Elfenohren anzukleben, die Wunde nach einem Fahrradsturz aufzumalen und vieles mehr.

    Manchmal wird das Aussehen des Schauspielers oder der Schauspielerin dabei so stark verändert, dass man ihn oder sie kaum wiedererkennt! Das macht aber nichts, schließlich geht es um die Figur und nicht um die Person, die sie darstellt. Aber auch den Schauspielern selbst kann die äußerliche Veränderung dabei helfen, in ihre Rolle zu schlüpfen. So wie du eine Maske aufziehst, um eine andere Person darzustellen, gehört auch das unauffällige Schminken dazu, eine Figur zu erschaffen.

  • Mediathek

    Eine Mediathek ist eine Sammlung von Videos und Filmen, die extra von Fernsehsendern als Video on Demand (als „Videos auf Abruf“) auf ihrer Internetseite zur Verfügung gestellt werden.

    So eine Mediathek ist ziemlich praktisch: hat man beispielsweise einen Film im Fernsehen verpasst, den man unbedingt gerne gesehen hätte, bieten inzwischen viele Fernsehsender die Möglichkeit, sich das Ganze noch einmal auf ihrer Internetseite als Video on Demand anzusehen. Vor allem regelmäßige Fernsehsendungen, spannende Dokumentarfilme oder Nachrichtenbeiträge findet man dort und kann sich das Passende heraussuchen.

    Die Nachsilbe „-thek“ stammt übrigens aus dem Griechischen und bedeutet in etwa „Behältnis“, was ja gut passt für eine Internetseite, auf der viele Medien „aufbewahrt“ werden.

    Rein technisch besteht kein großer Unterschied zwischen einer Mediathek und einem Streamingportal. Beim Streaming müssen die angebotenen Filme und Serien bezahlt werden während Mediatheken meistens frei zugänglich sind.

  • Merchandising

    Als Merchandising bezeichnet man das Verkaufen von Sachen, auf denen der Namen des Films steht oder die mit dem Film zu tun haben. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Sachen: Ein Zauberstab von Harry Potter, ein T-Shirt mit einem Bild von den Minions, eine Tasse mit einem Bild von Totoro darauf, ein Computerspiel von Lego Batman und vieles mehr. Und alle diese Sachen sind Merchandising-Produkte.

    Vielleicht hast du ja selbst auch ein Spielzeug oder ein Handtuch von einem Film oder mit einer Figur aus einer Serie darauf. Es gibt auch Läden, die nur Merchandising-Sachen verkaufen.

    Durch den Verkauf von diesen Sachen kann genug Geld verdient werden, um damit Teile der Filmkosten zu decken. Manchmal werden sie auch schon verkauft, bevor der Film im Kino gestartet ist. Es ist sogar schon vorgekommen, dass ein Film durch Merchandising mehr Geld verdient hat als durch den Verkauf von Kinokarten.

    Merchandising wird nicht nur für Filme und Serien gemacht, sondern auch für Sportvereine, Musikgruppen oder Videospiele.

  • Mickey-Mousing

    Walt Disney, der Erfinder von Micky Maus (im Englischen wird es Mickey Mouse geschrieben, aber genauso ausgesprochen), hat in seinen ganz frühen Filmen gerne die Musik genau passend zu den Bewegungen seiner Filmfiguren komponieren lassen: wenn Goofy zum Beispiel hinfiel, gab es einen Tusch, Donalds Augenklimpern wurde mit dem Glockenspiel begleitet und wenn Micky ganz schnell lief, wurde die Musik genauso schnell.

    Ein anderer Filmproduzent aus dieser Zeit (David O. Selznick) fand diese Technik in Filmen, die nicht von Walt Disney waren, ziemlich albern und verglich das dann gerne mit dieser Micky-Maus-Musik. Daraus machte er den Begriff „Mickey-Mousing“ und alle wussten nun direkt, was gemeint war.

  • Mimik

    Mimik bedeutet, dass du deine Gefühle oder das, was du jemandem mitteilen möchtest, über dein Gesicht – vor allem über Mund und Augen - ausdrückst oder zeigst. Sie ist wie die Gestik ein wichtiger Teil deiner Körpersprache.

    Wenn du traurig bist, ziehst du vielleicht die Mundwinkel nach unten, riechst du etwas nicht gern, dann rümpfst du die Nase und wenn du beispielsweise ein Geschenk von jemandem bekommst und dich darüber freust, dann sagst du deinem Gegenüber mit deinem Lächeln: „Juhu!“. Das alles gehört zu deiner Mimik. Mimik ist der Gesichtsausdruck, der anderen zeigt, wie du dich gerade fühlst.

    Menschen können also Gefühle auch ohne Worte ausdrücken. Vielleicht hast du es schon einmal erlebt, dass dir ein Geschenk so gar nicht gefällt, du den Schenkenden damit aber nicht traurig machen möchtest. Dann fühlst du zwar die Freude über das Geschenk gerade nicht, lächelst aber vielleicht für den anderen trotzdem absichtlich dein „Juhu!“-Lächeln. Genau das machen Schauspieler eigentlich auch: Sie spielen mit ihrer Mimik Gefühle nach. Sie lachen oder sehen wütend aus, obwohl es ihnen wahrscheinlich eigentlich ganz anders geht. Dafür trainieren sie ihre Mimik sehr viel, denn alles soll so echt wie möglich wirken, damit du dich gut in die Figuren im Film hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen kannst.

  • Monolog

    Im Gegensatz zum Dialog, bei dem zwei Schauspieler in einem Gespräch sind, führt ein Mensch bei einem Monolog ein Selbstgespräch. Häufig findet ihr solche Monologe, wenn ihr ins Theater geht: man spricht dann von einem „inneren Monolog“. Dabei spricht ein Darsteller zu sich selbst. Oftmals muss sich derjenige durch solche Gespräche über seine eigenen Gefühle oder über schwierige Gedanken klar werden. Durch den Monolog hat der Zuschauer den Vorteil, dass er über die inneren Gefühle und Gedanken des Darstellers genau Bescheid weiß!

    Im Film kommt sowas aber eher selten vor. Da begegnet euch der Monolog öfter in Form eines „Voice-over“ , bei dem eine Stimme, die sozusagen über dem Bild schwebt, das Geschehen erzählt. Märchenfilme beginnen zum Beispiel oft mit einem solchen Voice-over, das dann langsam in den Hintergrund tritt, wenn die Handlung der Geschichte beginnt.

  • Montage

    Der Begriff „Montage“ hat nichts mit dem Wochentag zu tun! Da er aus dem Französischen kommt, spricht er sich auch anders aus, nämlich mit einem weichen „g“ wie in „Garage“. Du kennst bestimmt den verwandten Ausdruck „ etwas montieren“, also etwas zusammenbauen. Beim Filmdreh wird die Geschichte, die wir schließlich im Kino sehen, nicht in der richtigen Reihenfolge aufgenommen. Außerdem werden viele Szenen mehrmals und mit unterschiedlichen Einstellungen aufgenommen. In der Montage muss aus dem aufgenommenen Material das beste ausgewählt und sozusagen „zusammengebaut“ werden.

    In Deutschland nennt man die Montage übrigens häufig „Schnitt“, aber eigentlich ist der Schnitt, also das (Heraus)Trennen der einzelnen Szenen und Einstellungen ja nur ein Teil des Vorgangs.

    Das darfst du dir nicht vorstellen wie bei einem Puzzle - schließlich gibt es beim Puzzle nur eine richtige Lösung. Es ist eher so, wie du es aus deinem Spiel mit Lego kennst: Mit den selben Bausteinen kannst du viele verschiedene Sachen bauen. Die Montage ist also etwas sehr Kreatives und wichtig dafür, was für eine Geschichte am Ende entsteht und wie sie auf uns wirkt. Daher gibt es bei der Montage auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Regisseur oder der Regisseurin.

    Ein Beispiel für die vielen Arten der Montage ist die „Parallelmontage“: Dabei werden abwechselnd Handlungen an zwei verschiedenen Orten gezeigt. Dadurch, dass wir die Handlungen immer abwechselnd sehen, haben wir den Eindruck, dass die Handlungen parallel (das heißt hier: zur gleichen Zeit) stattfinden. Das kann dazu eingesetzt werden, um Spannung zu erzeugen: Wird es Hanni noch rechtzeitig schaffen, ihre Schwester Nanni abzulösen und der Hockeymannschaft zum Sieg zu verhelfen?

    Expertinnen und Experten können noch nachlesen, wie man eigentlich die Person nennt, die den Film montiert.

    Für Expertinnen und Experten:

    Das englische Wort für schneiden lautet „cut“ und in Deutschland sagt man immer noch „cutter“ zu der Person, die den Film montiert - obwohl man auf Englisch damit eher ein Schneidegerät, vor allem ein Teppichmesser, meint.

    Schon seit 80 Jahren gibt es in Amerika eine ganz andere Bezeichnung für den Beruf: Die Montage nennt man dort „film editing“ und die Menschen, die in diesem Bereich arbeiten, sind „film editors“.

    Auch auf Deutsch kann man von einem „Editor“ oder einer „Editorin“ sprechen. Mit diesem Wort verbindet sich viel stärker die Vorstellung, dass bei der Arbeit etwas ausgewählt, angeordnet und in eine gute Form gebracht wird. Und dass es bei der Montage um so viel mehr geht, als nur das Benutzen von Schneidegeräten, das weißt du ja jetzt!

  • Motion Capture

    Als „Motion Capture“ wird eine Technik bezeichnet, mit der Spezialeffekte hergestellt werden. Übersetzt bedeutet der Begriff „Aufzeichnung von Bewegungen“. Dabei spielen die Schauspieler ihre Rollen zunächst auf einer fast leeren Bühne. Sie tragen besondere Masken oder sogar Anzüge, die mit einem Computer verbunden sind. Dieser speichert alle ihre Gesichtsausdrücke und Bewegungen.

    Später dienen diese Aufnahmen als Vorlage für künstliche Figuren, wie du sie aus Animationsfilmen kennst. Deren Bewegungen können nun so lebensecht wie möglich als Computeranimation nachgestellt werden. Von den echten Schauspielern allerdings siehst du im Kino nichts mehr. Doch die animierten Figuren bewegen sich genau so, wie die Schauspieler es ursprünglich vorgemacht haben.

    Diese Technik gibt es erst seit 1998. Sie wird bislang nur in sehr wenigen Filmen eingesetzt, wie zum Beispiel bei „Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn“. Manchmal wird dafür auch der Begriff „Performance Capture“ verwendet. Das heißt auf deutsch „Aufzeichnung von einem Schauspiel“.

  • Motiv

    Ein Motiv ist der Drehort und noch mehr – nämlich eine große Idee und ein wichtiger Grund, den Film zu drehen.

    In der Fotografie ist das Motiv einfach die Person, der Gegenstand oder die Landschaft, von der ein Bild gemacht wird. Das wäre im Film entsprechend der Drehort. Doch übersetzt heißt „Motiv“ auch „Beweggrund“ und damit wären wir bei der Idee eines Films. Was ist der Grund, besondere Bilder und Szenen im Film zu drehen und von welchen wichtigen Erzähl-Ideen, wird die Film-Handlung geprägt? Das Motiv vereint in sich die Antwort auf diese Fragen.

    Beim Motiv geht es also hauptsächlich um einige Eigenschaften und Besonderheiten in den Szenen, bei Figuren oder der Kulisse, die zusammengenommen ein bestimmtes Thema ergeben, oder bei denen dir direkt ein passendes Wort einfällt. Genau wie zum Beispiel bei der Tortenschlacht, bei der sich die Menschen unbedingt Torten ins Gesicht werfen müssen – sonst wäre es ja schließlich keine Tortenschlacht!

  • Musical-Film

    Ein Musical ist eine Form des Musiktheaters, bei dem die Handlung durch Tanz, Gesang, Schauspiel und Musik entsteht und vorangetrieben wird. Richtig berühmt konnte das Musical aber erst durch die Verfilmung von Musicals werden. Menschen auf der ganzen Welt konnten so an den beliebten Musicals teilhaben.

    Durch die Verfilmung ergeben sich ganz neue Chancen: Anders als beim Musical, das auf der Bühne stattfindet, muss es keine Pausen für das Umbauen der Kulissen geben. Dank der Verfilmung können Szenenwechsel fließend stattfinden. Auch gibt es dadurch die Möglichkeit, die Gesichter der Schauspieler ganz nah zu filmen. So habt ihr als Zuschauer das Gefühl, als würdet ihr im Theater ganz vorne in der ersten Reihe sitzen!

    Die ersten erfolgreichen Musikfilme entstanden übrigens in Hollywood in den 1940er Jahren. Ungefähr zehn Jahre später erschienen dann auch die ersten deutschen Musikfilme. Noch einmal zehn Jahre später wurden ganze Filme auf berühmte Stars, wie zum Beispiel Elvis Presley oder die Beatles, zugeschnitten.

    Seit langem dienen also Musicals als Vorlage für Filme und umgekehrt dienen Filme als Vorlage für Musicals. Die Filme von Disney sind übrigens sehr oft Musical-Filme: Denkt nur an „die Eiskönigin“ oder an „Rapunzel-neu verföhnt“!