Die Trottels
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Nein, neben den Trottels möchte man wirklich nicht wohnen. Frau und Herr Trottel sind absolut unsympathisch und piesacken einander mit schrecklichen Scherzen. Ein Glasauge im Getränk? Kommt schon mal vor. Das einzige, was sie verbindet, ist ihr Traum von einem Freizeitpark vor den Toren der Stadt. Den errichten sie dann auch – aus allerlei Schrott. Doch als er noch vor der Öffnung von der Stadt aus Sicherheitsgründen geschlossen wird, sinnen sie auf Rache.

Bald treffen auch die beiden Waisenkinder Benno und Beesha auf die Trottels. Eigentlich wollten sie nur den Freizeitpark besuchen. Dann aber entdecken sie auf dem Grundstück der Trottels eine Familie eingesperrter magischer Affen. Geht ja gar nicht! Gemeinsam setzen sie alles daran, die Tiere zu befreien – was wiederum zu einem Katz- und Mausspiel mit den Trottels führt. Mal landen diese im Gefängnis, mal stürmen sie das Waisenhaus, mal beginnen sie gar, für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren und die Bewohner der Stadt an der Nase herumzuführen.
Oh je, was hat dieser Animationsfilm nur aus der Buchvorlage von Roald Dahl gemacht? Wenn du Bücher von Dahl kennst – vielleicht „Sophiechen und der Riese“ oder „Hexen hexen“ – dann weißt du schon, wie böse und auch gruselig diese oft sind. Die Schurken haben es darin wahrlich nicht leicht. Und die Helden auch nicht. Ist das lustig? Macht das Spaß? Ja, ganz sicher. Gerade wenn das Lachen manchmal im Halse stecken bleibt. Doch der Film verwässert all das. Was gemein sein soll, wird hier einfach nur eklig, was unheimlich sein soll, wird durch Action-Szenen ersetzt, was bösartig sein soll, wird durch freundliche Botschaften geglättet. Und weil Tanz- und Gesangsszenen gerade so angesagt sind, darf manchmal eben auch noch (schlecht) gesungen und getanzt werden.
Der Film möchte darüber erzählen, dass Mitgefühl viel wichtiger als Rache und Bosheit ist – und damit hat er ganz sicher recht. Das Problem ist hier jedoch, dass er sich dafür die falsche Buchvorlage ausgesucht hat. Und: Dass er mit der Gestaltung von Frau und Herr Trottel leider, ganz ohne Mitgefühl, alte Vorurteile bestärkt. Müssen die guten Helden immer schlank sein? Und müssen die doofen Schurken immer kräftig sein? Nein! Aber genau das zeigt uns dieser Film. Wie schade.


