• Szenenbild aus dem Film „Mary und die Blume der Hexen“
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Mary und die Blume der Hexen

Weit hinein in den Wald folgt Mary einer schwarzen Katze, die ihre Aufmerksamkeit geweckt hat. Doch was ist das? Eine Blume, die bläulich leuchtet und anders aussieht als alle anderen, die das rothaarige Mädchen je gesehen hat. Und was hat es mit dem Besen auf sich, den Mary nicht unweit davon findet?

Ehe sie versteht, was vor sich geht, hebt sie schon mit dem Besen ab. Was für ein Ritt durch die Lüfte! Mary gelingt es kaum, den wilden Besen zu kontrollieren, der sie schließlich in den Vorhof eines Zauberinternats bringt, das auf einem Berg hoch über den Wolken liegt. Dort ist man angetan von Marys Zauberkünsten. Dabei kann sie doch gar nicht zaubern! Sie ist doch nur ein normales Mädchen! Weil Mary sich geschmeichelt fühlt, schlüpft sie dennoch in die Rolle der Hexe. Doch so schnell wie geplant wird sie diese nicht mehr los. Nachdem sie der gierigen Direktorin und einem Wissenschaftler von der seltsamen Blume erzählt, die sie gefunden hat und die anscheinend nur alle sieben Jahre blüht, wollen diese unbedingt mehr darüber erfahren. Mary erfindet kurzerhand eine Lügengeschichte, die die Zauberer zu dem Nachbarsjungen Peter führt, den Mary nicht sonderlich leider kann. Ein Fehler, für den Mary die Verantwortung trägt.

Ein wenig erinnert dieser Zeichentrickfilm aus Japan, der auf einem Buch der britischen Autorin Mary Stewart beruht, an Filme wie „Kikis kleiner Lieferservice“ oder „„Chihiros Reise ins Zauberland“ von Hayao Miyazaki. Auch hier ist es ein Mädchen, das im Mittelpunkt der Geschichte steht und eine Prüfung zu bestehen hat. Und es macht durchaus Spaß, mit Mary auf dem Besen zu reiten und das Zauberinternat zu erkunden – schon deshalb, weil sie eigentlich ja gar keine Hexe ist und auch gar nicht zaubern können will. Doch wer schon mehrere Animes – so werden Zeichentrickfilme aus Japan auch genannt – gesehen hat, der wird auch merken, dass hier etwas fehlt: Die Bösewichte etwa, also die fiese Direktorin und der größenwahnsinnige Wissenschaftler, sind wirklich nur böse, während Schurken in anderen Animes gerade deshalb so toll sind, weil man sie nicht so richtig einschätzen kann und sie auch gute Seiten haben. Zudem läuft alles wie in vielen US-amerikanischen Animationsfilmen auf ein großes Finale hinaus, in dem es scheppert und kracht. Das ist zwar spannend anzusehen. Aber irgendwie bleibt Mary nicht so sehr im Gedächtnis wie andere Anime-Heldinnen. Dass hier am Rande ganz viel über Veränderungen erzählt wird – mal über das Größerwerden, mal über fragwürdige Experimente – fällt leider kaum ins Gewicht.