Rote Robin
Robin fühlt sich als Maus, ganz klar. Gemeinsam mit Papa Maus und den Mäusegeschwistern schleicht sie sich in Menschenhäuser, um ein paar Krümel zum Essen abzustauben. Nunja: Eigentlich schleicht sie nicht. Robin ist so tolpatschig, dass dabei immer etwas schief geht. Und dass sie fliegen können sollte – davon weiß sie auch noch nichts.
Beinahe wird Robin das zum Verhängnis, nachdem sie ein Wohnzimmer in einem Menschenhaus versehentlich verwüstet hat. Als die Mäusebande flüchten muss, sieht Robin sich plötzlich einer Katze gegenüber. Könnte sie jetzt fliegen, wäre alles viel leichter. Aber immerhin findet sie im Bau einer netten Elster mit gebrochenem Flügel Unterschlupf. Die macht Robin zum ersten Mal klar, dass sie eigentlich ein Vogel ist. Und sie träumt für ihre Sammlung unzähliger Glitzerdinge von einem Weihnachtsstern, wie man ihn auf einem geschmückten Tannenbaum findet. So machen sich Robin und die Elster gemeinsam auf den Weg. Wäre da eben nicht das alte Problem: Dass Robin so tolpatschig ist und kein Talent zum Schleichen hat. Wo gehört sie denn nun wirklich hin?
Lange war für Robin alles klar: Sie gehört zu der Mäusefamilie, in der sie groß geworden ist, seitdem ihr Ei durch einen Zufall vor deren Bau gelandet war. Ihre Federn am Kopf trägt sie sogar so, dass sie ein bisschen wie Mäuseohren aussehen. Und deshalb fühlt sie sich auch als Maus. Du kannst dir vorstellen, wie schlimm es für sie ist, als die Elster ihr sagt: „Du bist ein Vogel, keine Maus.‟ Oder dass sie eine furchtbare Maus wäre. Das macht Robin sehr zu schaffen. Und es ist spannend zu sehen, wie Robin schließlich doch noch ihren eigenen Weg findet.
In diesem weihnachtlichen Puppentrickfilm gibt es viel zu Entdecken. Achte einmal darauf, wie die Figuren sich bewegen, was im Hintergrund geschieht oder wie die Räume im Film gestaltet wurden. Daran sieht man, wie viel Mühe sich die Filmemacher gegeben haben. Kein Wunder, kommt dieser halbstündige Kurzfilm doch aus den Aardman-Studios, in denen schon Shaun das Schaf, Wallace & Gromit oder Die Piraten! Ein Haufen merkwürdiger Typen entstanden sind. All die Figuren sind übrigens nicht am Computer gezeichnet worden. Es sind gebastelte Filzpuppen, die durch Stop-Motion-Animation zum Leben erweckt werden. Obwohl es viel zu Lachen gibt und die Geschichte teils auch durch Gesangsszenen erzählt wird, sind manche Szenen mit der fiesen Katze mit den langen Krallen aber auch ein wenig unheimlich. Aber Sorgen musst du dir um Robin nicht machen. Denn sie ist schlau und gewitzt – und hat immer Freunde an ihrer Seite.