• Video zum Film „Artemis Fowl“
  • Szenenbild aus dem Film „Artemis Fowl“
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Artemis Fowl

Alarm auf dem feudalen Familiensitz der Fowls irgendwo an der schroffen Küste Irlands: Der Vater des zehnjährigen Artemis Fowl wurde entführt! Der freundliche Wissenschaftler, der seinem Sohn alles über die Mythen und Sagen, Feen, Elfen, Gnome und Zwerge seiner Heimat beibrachte, wollte das Elfenvolk vor der rachedurstigen Opal Koboi schützen.

Wie bitte? Artemis‘ Vater ein „freundlicher Wissenschaftler“? Und die rachgierige Opal Koboi will Artemis zwingen, ein wertvolles Artefakt namens Aculos zu finden? Das kommt doch in den acht Romanen von Eoin Colfer gar nicht vor!

Artemis Fowl ist einer der faszinierendsten Helden der Fantasy- und Abenteuerliteratur für junge Leser*innen: ein eiskaltes Verbrechergenie im Körper eines zehnjährigen Jungen, der nicht einfach nur „gut“ ist. Gerade das aber machte den Reiz aus: Der überhebliche Junge lässt nur ganz langsam hinter die Fassade seines korrekt sitzenden, schwarzen Anzugs blicken. Jetzt wurde aus seinen atemberaubenden Abenteuern ein zwar rasanter, aber auch sehr braver Actionfilm. Da gibt es einige großartige Schauwerte mit überwältigenden Bildern zu sehen, wie die unterirdische Elfen-Metropole Haven City, zugleich aber ist jetzt alles viel einfacher, vorhersehbarer und langweiliger. Artemis ist immer noch ein Genie, aber kein Verbrecher. Seinen dunklen Anzug trägt er nicht als Spiegel seiner Seele, sondern als harmlos-schicke Pose. Seine Mutter ist tot, sein Vater kein Oberhaupt einer Gangster-Familiendynastie.

Jetzt ist fast alles so wie in den meisten Fantasy-Filmen. Fast alle Figuren wurden verändert, so auch Artemis‘ Leibwächter Butler, der nur noch zuständig ist für die komischen Momente, in denen sogar Klischees und Vorurteile aufblitzen. Der diebische Zwerg Mulch Diggums führt als Erzähler durch Episoden, in denen die Zuschauer*innen den Figuren nie nahekommen. Es ist, als hätten die Filmproduzent*innen kein Vertrauen in die Romane gehabt, denn anders als den Büchern fehlt dem Film der Hauch von Magie!