• Video zum Film „Ein Sack voll Murmeln“
  • Szenenbild aus dem Film „Ein Sack voll Murmeln“
  • Szenenbild aus dem Film „Ein Sack voll Murmeln“
  • Szenenbild aus dem Film „Ein Sack voll Murmeln“
  • Szenenbild aus dem Film „Ein Sack voll Murmeln“
  • Szenenbild aus dem Film „Ein Sack voll Murmeln“
  • Szenenbild aus dem Film „Ein Sack voll Murmeln“
  • Szenenbild aus dem Film „Ein Sack voll Murmeln“
  • Szenenbild aus dem Film „Ein Sack voll Murmeln“
  • Szenenbild aus dem Film „Ein Sack voll Murmeln“
  • Szenenbild aus dem Film „Ein Sack voll Murmeln“

Ein Sack voll Murmeln

Paris 1942: Es ist die Zeit des Zweiten Weltkriegs und ein Teil Frankreichs wurde bereits von deutschen Soldaten besetzt. Für die jüdische Familie Joffo wird das Leben in der Hauptstadt immer gefährlicher, daher beschließen die Eltern die Flucht in Frankreichs sogenannte „Freie Zone“. Doch eine sechsköpfige Familie würde zu sehr auffallen…

Und so machen sich der etwa 10 Jahre alte Joseph und sein nur wenige Jahre älterer Bruder Maurice ganz alleine auf die lange und gefährliche Reise nach Nizza in Südfrankreich, wo sie den Rest ihrer Familie wiedersehen sollen. Keiner von ihnen ahnt, dass sie noch weitere Male fliehen werden und es noch zweieinhalb Jahre dauert, bis ihre Heimatstadt wieder frei ist und sie nicht mehr in Angst und unter falscher Identität leben müssen.

Früh zeigt uns der Film, wie schnell sich die Situation in Paris für die Brüder ändert: Als sie das erste Mal mit aufgenähtem Judenstern in die Schule gehen, werden sie von einem Tag auf den anderen ganz anders behandelt und geraten in eine Prügelei – Joseph beschreibt den Stern einem Freund als „Zielscheibe“. Ganz stark ist auch die Szene, als der der Vater den Brüdern einschärft, dass sie fortan niemandem verraten dürfen, Juden zu sein, und Joseph dabei ziemlich hart rannimmt. Was dabei in ihnen vorgeht, können wir an den Gesichtern der großartigen Schauspieler ablesen – und mindestens genauso großartig ist es, dass sich der Film immer wieder auf dieses Schauspiel verlässt und in Bildern, Handlungen und Stimmungen erzählt, statt zu viel in Worte zu packen und alle Antworten schon vorzugeben.

Ganz nebenbei erfahren wir eine Menge über die Situation des besetzten Frankreichs – und darüber, wie es sich angefühlt hat, so lange von den Eltern getrennt zu sein, nicht zu wissen, wem man vertrauen kann, und für das eigene Überleben überzeugend an einer Lüge festhalten zu müssen. Durch die Augen von Joseph erleben wir aber nicht nur die Schrecken der Judenverfolgung, sondern immer wieder auch hoffnungsvolle Momente. Solche, in denen die Brüder ihre schlimme Situation kurz vergessen können und beispielsweise ihre lange Reise durch die Freie Zone als Zeit der Freiheit erleben. Und solche Momente, in denen andere Personen sich sogar in der dunklen Zeit des Krieges noch ihre Menschlichkeit bewahren und den Brüdern helfen. Weil zudem Joseph und Maurice so fest zusammenhalten, ist dieser ergreifende Film nach wahren Erlebnissen zwar an vielen Stellen traurig, aber trotzdem nicht völlig niederschmetternd.