• Video zum Film „Kauwboy - Kleiner Vogel, großes Glück“
  • Szenenbild aus dem Film „Kauwboy - Kleiner Vogel, großes Glück“
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Kauwboy - Kleiner Vogel, großes Glück

Auf die Plätze, fertig, los! Jeden Morgen fährt Jojos Vater mit dem Auto zur Arbeit. Er und Jojo liefern sich dann ein rasantes Wettrennen bis zur Brücke - danach ist Jojo den ganzen Tag über alleine, wie fast immer. Doch diesmal findet er auf dem Nachhauseweg ein Dohlenküken, das aus seinem Nest gefallen ist.

Jojo beschließt, sich um den kleinen schwarzen Vogel zu kümmern. Aber womit füttert man ein Küken? Seinen strengen Vater kann Jojo nicht fragen, denn der findet, dass Tiere nicht ins Haus gehören.

Ein Film über die Freundschaft zu einem Vogel? Das ist selten. Und wenn der Film diese Freundschaft dann auch noch so glaubwürdig darstellt wie „Kauwboy“, so tolle Darsteller hat und nicht alles erklärt, was man sowieso besser sehen und fühlen kann, dann ist das wirklich etwas Besonderes. Ganz langsam erzählt der Film nicht nur von der Dohle Jack, sondern auch davon, was in Jojos Familie nicht stimmt. In einer Szene beginnen Jojo und sein Vater, spielerisch zu raufen, als plötzlich die Stimmung kippt. Obwohl es nicht ausgesprochen wird, merkt man, dass Jojo wütend ist und dass es ein Problem zwischen ihm und seinem Vater gibt. Es ist beeindruckend, wie gut der Hauptdarsteller Rick Lens es schafft, dass man auch ohne Worte weiß, was in ihm vorgeht!

Manche Szenen laufen in Zeitlupe – oft dann, wenn Jojo gerade besonders starke Gefühle erlebt. Wenn es ihm sehr schlecht geht, wird manchmal sogar der Ton ausgeblendet. Das ist zuerst etwas gewöhnungsbedürftig, aber es hilft dabei, Jojos Gefühle besser zu verstehen, obwohl er selbst fast nie über sie spricht. So wird stattdessen die Kamera zu einer wichtigen Erzählerin der Geschichte.

Jojo hat es nicht leicht, denn niemand kümmert sich um ihn. Aber Jojo kümmert sich um die Dohle, und das macht er wirklich richtig gut. Durch Jack lernt er schließlich das Mädchen Yenthe kennen, die riesengroße, blaue Kaugummiblasen machen kann. Als beide dem Küken das Fliegen beibringen, stehen der Film und Jojos Leben für kurze Zeit still: vor Glück. „Kauwboy“ ist ein Film, der einen trotz trauriger Momente mit solch wunderbaren Szenen immer wieder überrascht.