• Video zum Film „Shana - The Wolf's Music“
  • Szenenbild aus dem Film „Shana - The Wolf's Music“
  • Szenenbild aus dem Film „Shana - The Wolf's Music“
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Shana - The Wolf's Music

Die 12-jährige Shana vermisst ihre verstorbene Mutter. Das macht sie traurig, wütend und verschlossen. Sie sondert sich von anderen ab, macht auch in der Schule nicht mehr mit. Ihre neue Lehrerin versucht, Shana aus der Reserve zu locken – und sie dazu zu bringen, wieder Geige zu spielen. Denn dafür hat Shana ein ganz besonderes Talent.

Shana lebt in Kanada und gehört dort zur Bevölkerungsgruppe der „First Nations“, also der Ureinwohner Kanadas (im Film ist der Einfachheit halber von „Indianern“ die Rede). In der filmischen Abwandlung des Jugendbuchs „Shana, das Wolfsmädchen“ hat der Regisseur die Rollen durch tatsächliche „First Nations“-Angehörige spielen lassen. Man hört einige Sätze in ihrer Sprache und es werden Probleme angesprochen, mit denen die kanadischen Ureinwohner heute zu kämpfen haben. Auch Vorstellungen aus ihrer Mythologie sind in den Film eingeflossen. Hinter dem Film stehen also eine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte und einige tolle Ideen. Doch leider ist gut gemeint noch lange nicht gut gemacht.

Beim Versuch, sehr viele Inhalte anzusprechen, bleibt vieles an der Oberfläche. Statt über seine Bilder zu erzählen, verlässt sich der Film zu oft auf das Gesagte. Das ist besonders ungeschickt, weil die Dialoge auch noch unnatürlich klingen. Außerdem wirken die Aufnahmen der zahlreichen Gespräche etwas langweilig. Richtig schön sind die Bilder immer nur dann, wenn es sich um Außenaufnahmen handelt.

Wahrscheinlich wäre das alles nicht so wichtig, wenn man mit Shana mitfühlen könnte. Doch das fällt schwer, da die Darstellerin die meiste Zeit über den gleichen Gesichtsausdruck zeigt. Die gleichförmige Stimmlage in der Synchronisation verstärkt das Problem noch. Ein echtes Highlight hingegen ist die mitreißende Filmmusik des jungen Komponisten Roman Lerch, die immer wieder für Gänsehaut sorgt. Besonders gelungen ist die Szene, als Shana schließlich für die Aufnahme an einer Musikschule vorspielt – so eine ungewöhnliche Geigendarbietung habt ihr bestimmt noch nie gesehen und gehört!