Die Legende von Ochi
Neu im Kino
Die Teenagerin Yuri lebt auf einer Insel im Schwarzen Meer und weiß seit ihrer Kindheit, dass sie sich vor den wilden Ochis hüten muss. Immerhin haben die affenartigen Geschöpfe, so glaubt sie, ihre Familie zerstört. Geblieben ist ihr einzig ihr Vater Maxim, der mit einer Horde Jungs in den Wäldern immer wieder Jagd auf Ochis macht.

Eines Tages findet Yuri aber ein verletztes Babyexemplar und bekommt plötzlich Zweifel: Sind die Schauergeschichten etwa völlig übertrieben, die Ochis vielleicht sogar harmlos? Kurzerhand reißt sie von zu Hause aus, um das Kerlchen zu seinen Artgenossen zurückzubringen. Der Beginn einer abenteuerlichen Reise …
Heutzutage erscheinen in den Kinos ständig Fantasy-Werke nach bekannten Romanvorlagen. Da ist es zur Abwechslung mal ganz schön, einen Film zu sehen, der nicht auf einem Buch basiert. „Die Legende von Ochi“ hat sich Regisseur und Drehbuchautor Isaiah Saxon ganz allein ausgedacht. Ein wichtiges Thema ist die oft unbegründete Angst vor dem Unbekannten, das auch im echten Leben leider häufig mit allen Mitteln bekämpft wird. Yuris Vater steigert sich in seine Wut und seine Enttäuschung hinein und überträgt seine Sicht auf seine Tochter. Die allerdings beginnt durch die Begegnung mit dem niedlichen Baby-Ochi, die Erzählungen zu hinterfragen. Ein spannender Wandel, den der Film jedoch ungenau beschreibt. Würde er sich etwas mehr Zeit für Yuris Entwicklung nehmen, könnten wir noch stärker mit ihr mitfiebern. Nicht ganz verständlich ist in einigen Szenen auch das Verhalten der erwachsenen Figuren. Insgesamt wirkt die Geschichte ein wenig löchrig.
Bezaubernd ist dagegen die Gestaltung der fantastischen Welt. Yuri hat einerseits ein hartes Leben. Gleichzeitig spürt man allerdings, dass in der Wildnis magische Dinge auf sie warten. Zum Staunen sind die tollen Landschaftsbilder. Und besonders erfreulich: „Die Legende von Ochi“ benutzt viele handgemachte Trickeffekte. Was damit gemeint ist? Die Ochis zum Beispiel stammen meistens nicht aus dem Computer, sondern sind von Spezialist*innen gebaute Puppen, die sich bewegen können. Dass eine enge Bindung zwischen Yuri und dem Baby entsteht, glaubt man so viel eher. Ein bisschen erinnert der Film an das berühmte Science-Fiction-Abenteuer E.T. - Der Außerirdische, in dem sich ein Junge mit einem knuffigen Wesen von einem anderen Planeten anfreundet.