Heidi - Die Legende vom Luchs
Neu im Kino
Die kleine Heidi lebt bei ihrem Großvater, dem Alm-Öhi, in den Schweizer Bergen. In den Ferien möchte sie eigentlich ihre Freundin Clara besuchen, die gerade Urlaub an der Ostsee macht. Doch dann taucht im Dorf plötzlich der Geschäftsmann Schnaittinger auf, der die Bewohner*innen vom Bau eines großen Sägewerks zu überzeugen versucht.

Er verspricht den Menschen Fortschritt und will sie vor den wilden Tieren beschützen. Kurz darauf entdeckt Heidi ein Luchsbaby, das in eine von Schnaittingers Fallen getappt ist. Ohne lange zu zögern, befreit sie das verletzte Kätzchen und pflegt es gesund. Aus ihrer Reise zu Clara wird damit nichts. Denn nur wenig später tritt Heidi zusammen mit ihrem Freund, dem Ziegenhirten Peter, eine anstrengende Wanderung an. So schnell wie möglich möchte sie den Luchs wieder zu seiner Familie zurückbringen.
Kinder und Erwachsene auf der ganzen Welt kennen das Bergmädchen Heidi, das von der Schweizer Schriftstellerin Johanna Spyri erfunden wurde. Ihre Abenteuer erschienen vor 145 Jahren und dienten schon mehrmals als Vorlagen für Filme und Serien. „Heidi - Die Legende vom Luchs“ erzählt nun eine neue Geschichte. Die Figuren allerdings sehen fast genauso aus wie in der berühmten japanischen Anime-Serie aus dem Jahr 1974 oder deren Neuverfilmung von 2015.
Gelungen sind auf jeden Fall die animierten Bilder der Alpenlandschaft. Vor allem die ersten Szenen, in den sich der Nebel über den Tälern und Bäumen langsam verzieht, machen richtig Lust auf einen Urlaub in den Bergen. Unsere Titelheldin lernen wir als hilfsbereit und furchtlos kennen. Immerhin kümmert sie sich liebevoll um den süßen Luchs und hat keine Angst vor der gefährlichen Reise in die höchsten Höhen. Ansonsten erfahren wir jedoch wenig über Heidi. Welche Charaktereigenschaften hat sie noch? Und warum genau lebt sie bei ihrem Großvater? Auf diese Fragen gibt der Film nur oberflächliche Antworten. Die Themen „Tod“ und „Trauer“ kommen zwar vor. Leider werden sie aber eher in die Handlung reingequetscht. Richtig mitfühlen kann man da nicht!
Schade auch, dass die anderen Figuren recht einfallslos wirken. Der geldgierige, die Natur zerstörende Geschäftsmann Schnaittinger entpuppt sich als platter Bösewicht. Schurken wie ihn gibt es schon in so vielen Kinderfilmen! Überflüssig ist außerdem der Teil der Handlung rund um Clara. Diese Zusatzgeschichte hätte man sie auch einfach weglassen können.