• Video zum Film „Zirkuskind“
  • Szenenbild aus dem Film „Zirkuskind“
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Zirkuskind

Neu im Kino

Warst du schon einmal im Zirkus? Oder hast davon gehört oder gelesen, was in einer Manege passiert? Der Dokumentarfilm zeigt dir noch mehr: wie Zirkusfamilien leben, wie Kinder dort aufwachsen und mithelfen. Dass dieser Alltag auf Wanderschaft eine lange Tradition hat und nicht immer so leicht ist, wie es im Rampenlicht aussieht.

Im Mittelpunkt von „Zirkuskind“ steht der elfjährige Santino Frank. Der Film startet an seinem Geburtstag und begleitet ihn ein Jahr lang: Wenn er von der Familie ein Moped geschenkt bekommt ebenso wie im Alltag, wenn er beim Aufbau des Zirkuszeltes mithilft, die Tiere füttert, vor einer Vorstellung Süßigkeiten verkauft, mit seinem jüngeren Bruder Giordano spielt oder sich mit ihm streitet, den Artisten beim Training zusieht und selbst Kunststücke ausprobiert. Zwischendurch besucht er seinen Urgroßvater, den alle nur „Opa Ehe“ nennen, und lauscht seinen Erzählungen von Früher.

Als Dokumentarfilm erzählt „Zirkuskind“ keine Spielfilmhandlung, wie du sie aus vielen anderen Filmen kennst: Die Menschen, die der Film von Julia Lemke und Anna Koch auf der Leinwand präsentiert, gibt es im wirklichen Leben, sie haben ein echtes Leben, und die Filmemacherinnen haben sie eine Zeit lang dabei beobachtet und mit der Kamera ihren Alltag eingefangen. Dabei ist diese immer nah dran an den Personen, die man im Dokumentarfilm auch Protagonisten nennt, so dass man das Gefühl hat, mit im täglichen Tun der Familie Frank dabei zu sein. 

Damit dienen die Franks als Beispiel für Zirkusfamilien ganz generell und geben dem Publikum einen Einblick, wie es hinter den Kulissen einer Manege aussieht und wie man als Zirkuskind aufwächst. Wenn sie sich miteinander unterhalten oder in die Kamera sprechen, wird deutlich, dass vieles eine Menge Spaß macht, anderes anstrengend, nervig oder auch schwierig ist: Etwa dass Santino meistens nur wenige Tage oder Wochen in eine Schule geht und dann die neu gefundenen Freunde dort nach kurzer Zeit wieder verlassen muss, weil die Familie weiterzieht – in die nächste Stadt, wo sie erneut das Zelt aufbaut und Vorführungen gibt. Das Thema Schule ist ein roter Faden im Film, die Jahreszeiten strukturieren wie Kapitel den Film.

Wenn Opa Ehe aus der langen Geschichte der Zirkusfamilie plaudert, tauchen auf der Leinwand Zeichentrickfiguren auf, die Situationen von Damals nachspielen. Das ist ein geschickter Trick der beiden Filmemacherinnen: Denn so werden längere Erzählungen auch über einfache, bunte und leicht verständliche Bilder gut nachvollziehbar. Die Zeichnungen sind freundlich und lustig und eine tolle Abwechslung zu den beobachtenden Aufnahmen des Dokumentarfilms.