Sie möchten einen Film vorführen - was man dazu wissen muss

Einen Kinderfilm zeigen bei einem Stadtteilfest, im Sommercamp oder bei einer Spielaktion, das ist eine reizvolle kleine Kino-Idee. Zusammen die schönsten Filme auf einer großen Leinwand erleben, das macht Spaß und das kann man auch selber auf die Beine stellen. Einen Blu ray-Player oder einen guten Stream, einen Beamer, eine Tonanlage und eine Leinwand, das hat manch eine/r schnell parat. Was braucht es also noch mehr, um Kinder mit dem do-it-yourself-Kino zu beglücken?
Ach ja, diese ominöse Sache mit dem Copyright. Wie war das noch einmal? Kurze Antwort: Mit der GEMA allein ist es nicht getan.

Rechte, Lizenzen und passende Filme

Was ist nicht schon alles über Raubkopieren und Diebstahl künstlerischen Eigentums gesagt worden? Die Schlussfolgerung ist: Für die öffentliche Vorführung gibt es eigene Spielregeln und es gibt spezialisierte Anbieter der entsprechend lizensierten Filme. 

Medienanbieter und Träger der Jugendmedienarbeit haben ihr eigenes Netzwerk an Medienzentren und Streamingportalen. Eine besonders gute Anlaufstelle ist auch der Bundesverband Jugend und Film (BJF) mit seiner Clubfilmothek, weil es dort eine bewährte Auswahl an Filmen kombiniert mit der Expertise von Fachleuten aus Filmvermittlung und Medienpädagogik gibt.

Eine kleine Checkliste zur Veranstaltungs-Organisation

Doch wie geht das nun im Detail mit dem Organisieren einer öffentlichen Filmveranstaltung? Tatsächlich stellen sich eine ganze Reihe von Fragen. Man muss sich etwas Zeit nehmen, um die Spielregeln zu kennen und zu wissen was beachtet werden muss. Auch da helfen die FAQs der BJF-Clubfilmothek. An Basiswissen über Filmverleih, Lizenzen und Technik sowie über Jugendschutz, Altersempfehlungen und gegebenenfalls Methoden der inhaltlichen Begleitung kommt man kaum vorbei. Aber die gute Nachricht: Der erste Einstieg ist nicht schwer und zur Vertiefung helfen Kurse und Seminare etwa bei Medienzentren und Bildungsträgern. Fürs erste sei gesagt: Sie machen schon das meiste richtig,

  • wenn Sie sich einen passend lizensierten Film bei einem Bildungsträger oder nichtgewerblichen Filmanbieter besorgen
  • wenn Sie mit Ihrem Eintritt lediglich ihre Kosten decken
  • wenn Sie den Jugendschutz beachten
  • wenn Sie auch darauf schauen, dass Sie dem örtlichen Kino keine Konkurrenz machen
  • und wenn Sie sich um die GEMA-Anmeldung gekümmert haben.

Kino macht Schule

Die Filmbildung gewinnt an Schulen stetig an Bedeutung und die Schulkinowochen verzeichnen wachsende Erfolge. Schulen stehen oftmals gar nicht vor der Herausforderung eine Filmvorführung selbst organisieren zu müssen. Eine Exkursion ins Kino zu einer Veranstaltung die von einer Filmreferent*in durchgeführt und moderiert wird, das ist ein eingespielter Modus für den das bundesweite Institut Vision Kino Unterstützung leistet durch Koordination und Expertise.  

Vom Fitness-Studio bis zum Jugendzentrum: Eine Flatrate für alle Filme im öffentlichen Raum? Wenn das nur so einfach wäre!

Bei einem sollten Sie allerdings vorsichtig sein. Wenn eine Medienfirma ein rundum-sorglos-Film-Lizenz-Paket mit einer Art jährlicher Flatrate für Bildungseinrichtungen verspricht, dann sollten Sie sehr genau darauf schauen, welche Filme bei diesem Anbieter tatsächlich katalogisiert sind.